Abscheuliche Giftmorde in Thailand

Schwangere Thailänderin (36) vergiftet 20 Freunde mit Zyanid – aus Geldgier

Sararat R. (36) soll 20 Menschen vergiftet haben.
Sararat R. (36) soll 20 Menschen vergiftet haben.
AP, via REUTERS, DAILY NEWS

Die thailändische Polizei ist einer Serie von abscheulichen Giftmorden auf der Spur: Eine Frau soll in einem Zeitraum von zweieinhalb Jahren 20 ihrer Freunde und Bekannten mit Zyanid getötet haben – um an ihr Geld zu kommen. Die im vierten Monat schwangere Sararat R. (36) wurde Medienberichten zufolge am Dienstag in Bangkok festgenommen. Allerdings dürfte es schwierig werden, ihr alle Taten nachzuweisen.

Zyanid bei Autopsie nachgewiesen: Freundin von Sararat R. starb auf gemeinsamer Reise

Sararat R. wird vorgeworfen, aus Geldgier zur Serienmörderin geworden zu sein.
Sararat R. wird vorgeworfen, aus Geldgier zur Serienmörderin geworden zu sein.
AP, via REUTERS, DAILY NEWS

Die 36-Jährige war nach dem Tod ihrer Freundin Siriporn K. unter Verdacht geraten. Die zwei Frauen reisten am 14. April in die thailändische Provinz Ratchaburi und nahmen an einem Fluss an einem buddhistischen Ritual teil, berichtet der indische Sender NDTV. Siriporn K. brach zusammen und starb am Flussufer. Als sie gefunden wurde, waren ihr Geld, Telefon und Taschen verschwunden.

Ihre Eltern bestanden auf eine Obduktion der Leiche, um die genauen Todesumstände zu klären. Bei der Autopsie fanden die Gerichtsmediziner in Siriporn K.s Körper Spuren von Zyanid – Todesursache: Herzversagen.

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Giftmorde in Thailand: Angehörige vermissten bei Opfern Schmuck und Geld

Thailand - Frau vergiftet zwölf ihrer Freunde mit Zyanid
Sararat R. spreche mit kaum jemandem, erzählt eine Nachbarin.
Reuters

Die Polizei geht davon aus, dass Sararat R. ihre Freundin aus finanziellen Motiven getötet und 19 weitere Menschen auf dem Gewissen hat, darunter einen Ex-Freund und zwei Polizistinnen. Alle Opfer, die zwischen 33 und 44 Jahren alt waren, starben zwischen Dezember 2020 und April 2023 auf ähnliche Weise. Angehörige erklärten laut Polizei, dass sie bei den Verstorbenen Schmuck und Bargeld vermissen.

"Als ich davon erfahren habe, konnte ich es nicht glauben", sagt eine Nachbarin von Sararat R. "Ich konnte nicht glauben, dass sie so entsetzlich ist." Die 36-Jährige beschreibt er als verschlossen: "Wenn sie nach Hause kommt, spricht sie in der Regel mit niemandem. Sie geht zu ihren Eltern und ist dann wieder weg."

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Weitere Freundin von Sararat R. entkam offenbar nur knapp dem Tod

Thailand - Frau vergiftet zwölf ihrer Freunde mit Zyanid
Die 36-Jährige bestreitet alle Vorwürfe.
Reuters

Eine weitere Freundin von Sararat R., die ihr laut Polizei umgerechnet rund 6.600 Euro geliehen hatte, ist möglicherweise nur knapp dem Tod entronnen: Nach einem Mittagessen mit der 36-Jährigen musste sie sich übergeben und wurde ohnmächtig.

Sararat R. weist alle gegen sie erhobenen Vorwürfe zurück. Sie sitzt in Haft; eine Freilassung gegen Kaution lehnen die thailändischen Behörden ab, weil sie eine Fluchtgefahr vermuten.

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Zyanid kann im Körper lange nachgewiesen werden

Zyanid entzieht den Zellen im menschlichen Körper Sauerstoff und kann einen Herzinfarkt auslösen. Erste Symptome sind Schwindel, Kurzatmigkeit und Erbrechen. Das Gift kann noch mehrere Monate nach dem Tod nachgewiesen werden, sofern es sich um eine tödliche Dosis handelte.

Allerdings sind einige der Leichen einem Bericht der „Bangkok Post“ zufolge eingeäschert worden. Hier dürfe ein Nachweis des Gifts schwierig werden. (bst/sbl)