Mediziner in Neu-Ulm stellt 25 Strafanzeigen

Hausarzt in Bayern bekommt Morddrohungen, weil er Kinder und Jugendliche impft

Symbolbild Coronaserum-Impfstoffdose mit Spritze Corona-Impfstoff *** Symbol image Coronaserum vaccine can with syringe Corona vaccine
Bislang gibt es keine Empfehlung der Stiko, Kinder und Jugendliche in Deutschland zu impfen.
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Ein bayrischer Hausarzt wird in sozialen Medien beleidigt, verunglimpft und erhält sogar Morddrohungen. Weil er Kinder gegen Corona impft. Der Mediziner aus Neu-Ulm hat jetzt 25 Strafanzeigen gestellt, berichtet der Bayrische Rundfunk (BR).
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Mediziner verweist auf Millionen geimpfte Kinder in USA

Der Arzt soll selbst Impfungen vornehmen und damit öffentlich werben, Kinder ab 12 und Jugendliche gegen Covid-19 zu impfen. Er begründe das mit Studien aus den USA, aus denen hervorgehe, dass die positiven Effekte die eventuellen Nachteile deutlich überwiegen würden. Anders als in Deutschland wurden in den Vereinigten Staaten bereits Millionen Kinder eine Schutzimpfung erhalten.

Impfgegnern ist der Arzt deswegen ein Dorn im Auge, sie laufen Sturm gegen den Mann und schrecken vor üblen Drohungen nicht zurück, so der BR weiter.

Keine Empfehlung: Stiko wehrt sich gegen Eimischung aus Politik

Corona-Impfungen für Kinder werden seit geraumer Zeit kontrovers diskutiert. Jüngst wehrte sich die Ständige Impfkommission (Stiko) gegen Einmischung von außen. "Die Stiko ist im Gesetz bewusst als unabhängige Kommission angelegt. Die laute Einmischung der Politik ist kontraproduktiv und nützt niemandem", so Stiko-Chef Thomas Mertens.

Die Stiko hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei.

Auch ohne generelle Stiko-Empfehlung sind Kinder und Jugendliche ab zwölf in die deutsche Impfkampagne eingebunden, können also unabhängig von Vorerkrankungen geimpft werden. (dpa/uvo)

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