Lange Haftstrafe für Verurteilten
Getötete Josefine (14): Gericht spricht ihren Ex-Freund (15) wegen Mordes schuldig
Im November vergangenen Jahres findet die Polizei die Leiche der toten Josefine. Kurz darauf wird ihr Ex-Freund festgenommen, er soll die 14-Jährige getötet haben. Drei Monate nach Beginn des Prozesses gibt es nun ein Urteil: Das Gericht sprach den inzwischen 15-Jährigen wegen Mordes schuldig. Er muss lange Zeit hinter Gitter.
Landgericht Magdeburg verurteilt Mörder zu neuneinhalb Jahren Haft
Die zweite Jugendstrafkammer des Landgerichts Magdeburg verurteilte den Jugendlichen wegen Mordes zu einer Jugendstrafe von neuneinhalb Jahren. Das Gericht sah keine Zweifel daran, dass er im November 2021 als 14-Jähriger in Aschersleben in Sachsen-Anhalt seine gleichaltrige Ex-Freundin getötet hat. Er soll die Tat gestanden haben.
Mit dem Urteil blieb das Gericht nach Auskunft eines Sprechers knapp unter der Höchststrafe, die wegen Mordes für einen Jugendlichen bei zehn Jahren liegt. Gegen das Urteil sei eine Revision zum Bundesgerichtshof möglich, sagte der Gerichtssprecher.
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Aschersleben: Josefines Leiche in Garagenkomplex gefunden
Der Fall hatte über die Grenzen von Sachsen-Anhalt hinaus für Entsetzen gesorgt. Im November des Vorjahres war die 14 Jahre alte Josefine an einem Donnerstag als vermisst gemeldet worden.
An diesem Tag hatte sie sich nach damaligen Angaben der Polizei mit ihrem Ex-Freund treffen wollen, um persönliche Gegenstände abzugeben. Später war sie nicht mehr zu erreichen gewesen. Tage später wurde die Leiche des Mädchens in einem Ascherslebener Garagenkomplex gefunden.
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Bekannte: Ex-Freund soll Josefine in der Beziehung geschlagen haben
Nachbarn hatten den damals 14-Jährigen nach Josefines Tod als „freundlich und nett“ beschrieben. „Das ist für uns an und für sich unbegreiflich. Da fehlen mir die Worte dazu“, sagte ein älterer Nachbar.
Eine Bekannte von Josefine hatte später berichtet, dass der nun verurteilte Ex-Freund die 14-Jährige in der Beziehung geschlagen haben soll. Welches Motiv der Täter für die Tat hatte, sagte die Polizei nicht. Eine Bekannte der Familie glaubte, dass er aus Eifersucht gehandelt habe. (jda/dpa)