Ermittlungen in Aschau im Chiemgau gehen weiter
Mordfall Hanna: Polizei nimmt Tatverdächtigen fest – darum geben die Ermittler jetzt so wenig Infos über ihn heraus
Wochenlang suchten Dutzende Ermittler nach Hannas Mörder. Die Polizei veröffentlichte zahlreiche Informationen, darunter ein Foto der toten Hanna sowie ein Bild einer gefundenen Uhr. Nun konnten sie endlich einen Tatverdächtigen festnehmen – und schweigen plötzlich weitestgehend. RTL kennt die Hintergründe.
RTL Reporter: „Die Polizei hält sich sehr zurück mit Informationen"
„Die Polizei hält sich sehr zurück mit Informationen“, sagt RTL-Reporter Andreas Merkel. „Es ist die Rede von einem 18- bis 21-jährigen jungen Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit, hier aus dem Ort.“ In der Regel macht die Polizei bei Festnahmen genauere Angaben, zum Beispiel zum Alter des Festgenommenen. In diesem Fall bleiben die Ermittler aber offenbar absichtlich vage – um den Tatverdächtigen zu schützen.
„Ich vermute, dass man ihn - wenn man sein genaues Alter wüsste - in Hannas sozialem Umfeld sehr leicht identifizieren könnte“, glaubt Merkel. „Da der junge Mann aber noch nicht gestanden hat und auch bei weitem noch nicht überführt ist, müssen die Ermittlungsbehörden ihn schlicht schützen.“
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Aschau im Chiemgau: Tatverdächtiger sitzt in Untersuchungshaft

Der Tatverdächtige war am vergangenen Freitag verhaftet und noch am gleichen Tag dem Ermittlungsrichter vorgeführt worden. Zudem durchsuchte die Polizei die Wohnung des jungen Mannes. Hannas mutmaßlicher Mörder sitzt aktuell in Untersuchungshaft.
Aschau: Welchen Weg ging Hanna nach Hause?
Was genau vor dem Tod der Medizinstudentin am 3. Oktober passiert ist, bleibt derweil zu großen Teilen ein Rätsel. Hannas Ring, den sie beim Besuch der Disco „Eiskeller“ in der Nacht noch getragen hatte, wurde auf dem Parkplatz der Kampenwandseilbahn in Aschau im Chiemgau gefunden. Doch: Nach RTL-Recherchen führte Hannas Heimweg eigentlich gar nicht an diesem Ort vorbei.
„Hanna wollte aus dem „Eiskeller“ zu Fuß nach Hause laufen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Einmal einen Fußweg um die Seilbahn oder eben auf der anderen Seite, durch den Ort außenrum über eine Hauptstraße. Dieser Weg wäre sehr viel länger, doch da gibt es einen Fußweg“, verrät Andreas Merkel. „Fest steht aber: Keiner dieser beiden Wege führt an diesem Platz vorbei, wo Hannas Ring lag.“
Welchen Weg Hanna nach Hause nahm und was der jungen Medizinstudentin dabei zugestoßen ist, sollen die Ermittlungen der Polizei klären. Womöglich führen die Befragungen des festgenommenen Tatverdächtigen ja doch noch zu neuen Informationen. (jda)