Partystimmung wie an der Copacabana!

Brasilianische Pflegehelferin Francisca (54) lässt mit Senioren die Hüften kreisen

von Natascha Weigelt und Tim Kirschsieper

Sie bringt den brasilianischen Vibe nach Erlensee!
Mithelfen und Menschen beschäftigen – das macht der Brasilianerin Francisca Da Silva-Kalusche in ihrem Job als Pflegekraft schon immer am meisten Spaß. Seit ein paar Jahren verzaubert sie nun schon die Senioren des Haus „Rosengarten“ in Erlensee und überzeugt die Bewohner dabei nicht nur mit einem besonderen brasilianischen Kaffeekränzchen. Wie die Senioren dank Francisca wieder die Hüften schwingen, zeigen wir im Video.

Aus Liebe: Von Brasilien nach Hessen

Seit 2009 lebt die gebürtige Brasilianerin Francisca schon im hessischen Erlensee. Aus einem zweiwöchigen Deutschland-Urlaub wurden so schnell mal mehrere Jahre. Hier verliebt sie sich nämlich nicht nur in ihren heutigen Ehemann, sondern auch in Land und Leute.

Von der gelernten Krankenschwester zur Pflegehilfe

Doch als Francisca versucht auch in der deutschen Arbeitswelt Fuß zu fassen, stellt sich ihr die deutsche Bürokratie in den Weg. Trotz ihres vierjährigen Studiums als Krankenschwester in Brasilien wird ihr Beruf in Deutschland nicht anerkannt. Eine erneute Ausbildung kommt für die 45-Jähre damals nicht mehr in Frage. Deswegen arbeitet sie heute als Pflegehilfe und nicht als Pflegerin, was vor allem auf dem Kontostand erhebliche Unterschiede macht.

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„Diese bürokratischen Hürden müssen reduziert werden. Natürlich auch im Hinblick auf Fachlichkeit aber, wenn ein Mitarbeiter seit vielen Jahren als ungelernter Helfer in einem Pflegeheim tätig ist, dann können wir letztendlich einschätzen, was dieser Mitarbeiter kann und was nicht. Und die Francisca, die macht das klasse“, so Barbara Geier, Einrichtungsleiterin „Haus Rosengarten“ im RTL-Interview.

Barbara Geier, Einrichtungsleiterin „Haus Rosengarten“.
Barbara Geier, die Einrichtungsleiterin des „Haus Rosengarten“ findet, dass auch Deutschkurse auf den Beruf angepasst werden sollten.
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Kaffeekränzchen à la Copacabana

Anfangs war die Sprachbarriere zwar groß, aber mit viel Mühe hat Francisca sich durchgekämpft. Auch damit sie sich endlich mit ihren Patienten unterhalten kann: „Die Sprache ist die Nummer eins. Egal, wo man lebt“, so Da Silva-Kalusche im RTL-Interview.

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Ob mit lieb gemeinten Umarmungen, ihrer Hilfsbereitschaft oder aber mit ihrem brasilianischen Temperament - die 45-jährige Frohnatur kommt bei den Senioren sehr gut an. „Das tut uns allen gut“, erzählt eine Bewohnerin. Und wenn das Seniorenheim kurzerhand zum Sambastudio umfunktioniert wird, dann wird auch gerne mal bei Kaffee und Kuchen fleißig geklatscht, gesungen und getanzt.