Käufer des Schuhreparatur- und Service-Dienstleisters macht Rückzieher

Mister Minit schließt alle Filialen

Mister Minit
Ein Geschäft der Kette "Mister Minit". Foto: picture alliance / dpa
deutsche presse agentur

Mister Minit macht alle Filialen dicht. Der Schuhreparatur- und Service-Dienstleister stellt seinen Geschäftsbetrieb in Deutschland komplett ein. Eigentlich gab es einen Käufer für die insolvente Kette, der trat jedoch überraschend von seinem Kaufvertag zurück. Damit ist jetzt Schluss für Mister Minit, wie der in das Unternehmen berufene Sanierungsexperte Christoph Enkler von der Kanzlei Brinkmann & Partner mitteilte.

Mister Minit hat nicht genug finanzielle Mittel, um den Betrieb aufrecht zu erhalten

Der Kaufvertrag vom 4. November 2020 habe die Übernahme des neuaufgestellten Geschäfts der Minit Service GmbH mit 116 Shops und rund 250 Mitarbeitern in Deutschland spätestens zum 1. März 2021 vorgesehen. Eigenverwaltung und Sachwalter prüften jetzt rechtliche Schritte gegen den der Minit-Gruppe angehörenden Käufer, heißt es in der Mitteilung weiter. "Mit dem Restrukturierungsplan waren wir auf einem sehr guten Weg", sagte Geschäftsführer Michael Heina. Weil die Firma nun aber nicht mehr zahlen kann, bleibt ihr nichts anderes übrig, als den Betrieb einzustellen.

Da der anhaltende Lockdown auf die aktuelle Liquiditätslage der Minit Service GmbH mit täglich hohen Verlusten voll durchschlage und das Interesse alternativer Investoren auf dem Nullpunkt sei, sehe sich die Eigenverwaltung gezwungen, den Geschäftsbetrieb unmittelbar einzustellen, hieß es auch aus der Kanzlei. Eine Überbrückung des Lockdowns mit staatlichen Hilfsgeldern sei der Minit Service GmbH als Gesellschaft in Insolvenz verwehrt.

150 Filialen in Deutschland müssen schließen

Die Minit Service GmbH hatte Ende April 2020 beim Amtsgericht Düsseldorf einen Insolvenzantrag gestellt. Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung wurde am 1. August eröffnet. Mister Minit litt nicht nur unter der Corona-Krise. Auch schon vor der Pandemie hatte sich der Markt für Schuh-Reparaturen schlecht entwickelt. Zuletzt hatte das Unternehmen in Deutschland noch rund 150 Shops mit 345 Mitarbeitern.

Quelle: DPA, RTL.de