Michael Schumacher: Neues Statement von Managerin - Aufwachphase kann lange dauern

Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher ist weiterhin im künstlichen Koma. "Die Situation ist unverändert", teilte seine Managerin Sabine Kehm in einer schriftlichen Stellungnahme mit.
"Michael befindet sich noch immer in der Aufwachphase." Jegliche medizinische Information, die nicht von den behandelnden Ärzten oder Schumachers Management bestätigt werde, sei auch weiter als nicht valide anzusehen.
Schumacher war am 29. Dezember beim Skifahren im französischen Méribel gestürzt und auf einen Felsen geprallt. Dabei hatte er ein schweres Schädel-Hirntrauma erlitten. In den ersten 48 Stunden nach dem Unfall war er zweimal am Kopf operiert worden. Über mögliche weitere Eingriffe wurde danach offiziell nichts mehr bekannt.
Die behandelnden Ärzte des Universitätskrankenhauses von Grenoble hatten bereits Ende Januar damit begonnen, die Narkosemittel für den Formel-1-Rekordweltmeister zu reduzieren und die Aufwachphase einzuleiten.
Die italienische Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport hatte am Freitag berichtet, Schumacher atme selbstständig und reagiere auf Stimmen von Freunden und Angehörigen. Dies wurde aber nicht bestätigt. Die Aufwachphase "kann lange dauern, was zu unserem Bedauern offenbar zu vielen Fehlinterpretationen führt", so Kehm.
Interesse an Schumi ungebrochen
Die Ermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft Albertville waren mit dem Ergebnis abgeschlossen worden, dass keinerlei Fremdverschulden bei dem Sturz vorgelegen hatte. Es war eine Verkettung extrem unglücklicher Umstände, Schumacher war auch nicht mit unangemessener Geschwindigkeit gefahren.
Das Interesse am Schicksal des siebenmaligen Weltmeisters ist seit Wochen ungebrochen. Auch beim Saisonstart in der kommenden Woche in Australien dürfte Schumacher im Fahrerlager wieder ein Thema sein. Es ist nicht das erste Jahr, das die Formel 1 ohne ihren erfolgreichsten Piloten in Angriff nimmt. Es ist aber das erste Jahr, in dem niemand weiß, wie es mit dem mittlerweile 45 Jahre alten zweifachen Familienvater weitergeht.
Auf dem Kurs im Albert Park hatte Schumacher vor zehn Jahren den letzten seiner vier Siege in Melbourne gefeiert. Insgesamt errang der gebürtige Kerpener 91-Grand-Prix-Erfolge und damit immer noch 52 mehr als sein Freund und Nachfolger Sebastian Vettel. "Letzten Endes ist das immer noch ein Schock, weil man nicht weiß, was mit dem Michael passiert", hatte Vettel bereits beim Testauftakt Ende Januar gesagt.
Indes schickte auch Bernie Ecclestone noch einmal innige Genesungswünsche an Schumacher. In der eigens auf der Ferrari-Homepage eingerichteten Rubrik 'Forza Michael' erinnerte sich der 83 Jahre alte Brite an die Verhandlungen mit Eddie Jordan, Schumachers erstem Teamchef, und Flavio Briatore, der Schumacher vor über 20 Jahren bei Benetton unter seine Fittiche nahm. "Ich bin schon immer einer deiner großen Fans, also lass mich nicht im Stich", schrieb Ecclestone.