Gewalt an Gesamtschule in Finnentrop (NRW)
Messerstecherei in der großen Pause - zwei Schüler nach Streit schwer verletzt
An einer Gesamtschule im nordrhein-westfälischen Finnentrop hat es am Montag eine Messerattacke auf drei Schüler gegeben. Zwei Jugendliche seien schwer verletzt worden. Ein dritter Schüler habe leichte Stichverletzungen erlitten, teilte die Polizei mit. Hintergrund ist offenbar ein Streit zwischen Schülern. RTL-Reporterin Elke Büchter ist vor Ort – im Video erklärt sie, wie die Schule mit dem Angriff umgeht.
Polizei nimmt tatverdächtige Zwillinge an Finnentroper Schule fest
Die Polizei hat am Montag (31. Mai) Zwillinge in der Bigge-Lenne Gesamtschule als Tatverdächtige festgenommen. Bei den 17-jährigen handele es sich ebenfalls um Schüler, die nicht verletzt seien. Über die Rettungsleitstelle sei gegen 12.30 Uhr ein Notruf eingegangen. Vorausgegangen war laut Polizei ein Streit zwischen zwei Schülern: Nach einem Wortgefecht entwickelte sich eine Schlägerei, bei der einer der 17-jährigen zu Boden ging. Dessen Bruder zog daraufhin ein Messer und verletzte zwei unmittelbar Beteiligte und einen vermutlichen „Schlichter“.
Ein 15-jähriger wurde leicht verletzt, zwei 16-jährige Jugendliche mussten mit – nach ersten Angaben – lebensgefährlichen Verletzungen in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Sie wurden erfolgreich operiert, wie die Pressestelle der Polizei Olpe am Dienstag mitteilte. Nach anschließender ärztlicher Bewertung habe jedoch zu keiner Zeit Lebensgefahr bestanden.
Tatverdächtige Zwillinge wieder auf freiem Fuß
Zu den Hintergründen des Streits liegen der Polizei derzeit noch keine abschließenden Erkenntnisse vor. Weitere Vernehmungen von Zeugen sowie auch der drei Geschädigten sollen noch erfolgen, wie die Polizei mitteilte. Die beiden Brüder sind nach erkennungsdienstlicher Behandlung wieder auf freiem Fuß. Die Staatsanwaltschaft Siegen hat die Ermittlungen übernommen. Der kommissarische Schulleiter Thorsten Vietor erklärte in einer Pressemitteilung, dass auch die Schule bei bei der Aufklärung rund um die Tat unterstützen wolle.
Vorfall ereignet sich am ersten Tag nach Distanz- und Wechselunterricht
Der Schulleiter zeigte sich zudem bestürzt. Man habe sich sehr auf diesen ersten Schultag nach der langen Zeit des Distanz- und Wechselunterrichts gefreut: „Dieser Vorfall hat uns alle tief erschüttert und für Verunsicherung gesorgt.“ Allerdings betonte er, dass es sich um eine Einzeltat handle, die nicht vorhersehbar gewesen sei. Man wolle nun nicht zur Tagesordnung übergehen, sondern allen die Zeit geben, das Erlebte aufzuarbeiten. Dafür würden die Schulsozialarbeiter durch drei Mitarbeiterinnen des schulpsychologischen Dienstes des Kreis Olpe unterstützt. (mor)