Fokus auf Olympia-Teilnahme in Paris
Mentale Pause: Olympiasieger Peaty verzichtet wegen Burnout auf Schwimm-Meisterschaften

Englands Schwimm-Star Adam Peaty steckt in einem mentalen Tief: Nach einer Verletzung kommt der 28-Jährige nicht mehr an bisherige Leistungen heran. Nun zieht er sich aus Wettkämpfen zurück, um bei den Olympischen Spielen 2024 ohne „mentale Probleme“ anzugreifen.
Olympiasieger "genießt den Sport nicht mehr"
Die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris laufen bereits im Hintergrund. Zahlreiche Sportler und Sportlerinnen bereiten sich auf das Highlight ihrer Karriere vor. Sie wollen sich ihren Platz in der Elite der Sportwelt sichern. Den hat der dreimalige Olympia-Sieger Adam Peaty schon sicher – doch er will mehr. Im Moment kann er es aber nicht – mentale Probleme bremsen die Leistungen des Schwimmers. In den kommenden Wochen wird sein Name daher nicht auf den Starterlisten der Schwimm-Meisterschaften auftauchen.
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Der britische Olympiasieger erklärte über verschiedene soziale Medien, dass er von künftigen Sportereignissen vorerst Abstand nehmen wird. Er sei „müde“, nicht er selbst und „genieße den Sport nicht mehr“. In den kommenden Wochen will Peaty seine Liebe zum Sport wiederfinden. Sein Ziel, die Olympischen Spiele im kommenden Jahr, peilt er weiterhin an. Um in Paris Höchstleistungen abrufen zu können, muss er zu alter Stärke zurückfinden – vor allem auf mentaler Ebene. Sportlich hält sich der 28-Jährige weiterhin mit intensivem Training fit.
Auszeit, um seine Leidenschaft für das Schwimmen wiederzuentdecken
In einem emotionalen Instagram-Post beschreibt Peaty seine persönlichen Kämpfe und den Druck, der mit seinem bisherigen Erfolg einherging. Im vergangenen Jahr fiel der Engländer in ein mentales Loch. Bei den letztjährigen Commonwealth Games konnte der erfolgshungrige Schwimmer keine Medaille über 100 Meter gewinnen. Er kehrte nach einer Fußverletzung auf den Startblock zurück und wurde Vierter, nachdem er acht Jahre lang ungeschlagen geblieben war.
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„Nur sehr wenige Menschen verstehen, was Gewinnen und Erfolg für die psychische Gesundheit eines Individuums bedeutet." Seit seiner Sieglos-Serie setzt sich der achtmalige Weltmeister selbst unter Druck: „Ich weiß nur, dass ich in den letzten Jahren nicht die Antworten hatte, nach denen ich suche." Er steht kurz vor dem „Burnout“, wie er selbst sagt. Deshalb will er sich in den nächsten Wochen keinem sportlichen Druck unterwerfen. Eine Teilnahme bei den britischen Schwimm-Meisterschaften im kommenden Monat ist damit vom Tisch.
Ein Top-Athlet mit Goldmedaillenpotenzial
Seit mehr als acht Jahren gehört Peaty zu den besten Brustschwimmern der Welt. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro gewann er über die 100-Meter-Distanz die Goldmedaille. Dieses Kunststück wiederholte der Brite bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio, als er mit der Mixed-Staffel ebenfalls Gold in der 4x100-Meter-Disziplin gewann. Dieser Erfolg machte ihn zum ersten britischen Schwimmer, der einen olympischen Titel verteidigte. Acht WM- und 15 EM-Titel seien zudem noch erwähnt. Außerdem hält er die Weltrekorde über 50 und 100 m Brust. Die Bürde, die der Erfolgsschwimmer mit sich trägt, ist entsprechend groß.
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Obwohl er nicht an den Meisterschaften teilnehmen wird, muss der 28-Jährige wohl nicht um seine Olympia-Teilnahme bangen. Seine bisherigen Erfolge spiegelten sich im Medaillenspiegel Großbritanniens wider. Auf einen Top-Athleten mit Goldmedaillenpotenzial wird das Team-GB in Paris wohl kaum verzichten. Vorausgesetzt, Peaty findet wieder zu alter Stärke zurück. Denn auch sein Ziel ist es „bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris die bestmögliche Leistung zu erbringen." (rdr)