Eltern im Visier
Heftiger Verdacht! Zwillinge (3 Monate) durch Schütteln schwer verletzt?

Die Säuglinge wären offenbar fast zu Tod geschüttelt worden!
Drei Monate alte Zwillinge aus Memmingen (Bayern) sind möglicherweise durch starkes Schütteln schwer verletzt worden. Die Zwillinge – ein Junge und ein Mädchen – kamen ins Krankenhaus.
RTL.de ist jetzt auch bei Whatsapp – hier direkt ausprobieren!
Klinikum Memmingen informierte Polizei über verletzte Säuglinge
Ärzte im Klinikum Memmingen schätzten die Verletzungen des Jungen laut Polizei als potenziell lebensgefährlich ein. Akute Lebensgefahr bestand allerdings weder bei ihm noch bei seiner Schwester. „Die Kinder hatten Verletzungen an mehreren Körperteilen“, sagt Polizeisprecher Holger Stabik zu RTL. „Anhand des Verletzungsbildes sind – Stand jetzt – keine bleibenden Schäden zu erwarten.“
Das Klinikum hatte am 14. Dezember die Kriminalpolizei informiert. Die mutmaßliche Tat hat sich nach Einschätzung der Ermittler kurz zuvor ereignet. Die Kripo ermittelt wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts und der Misshandlung Schutzbefohlener.
Lesetipp: Kindesmisshandlung durch Schütteltrauma: Babypuppe zeigt Verletzungen im Hirn eines Säuglings
Im Video: Sensibilisierung für Eltern
Eltern der Zwillinge unter Tatverdacht
Tatverdächtig sind Polizeiangaben zufolge die Eltern der Zwillinge. Sie wurden noch im Klinikum vorläufig festgenommen, kamen aber am selben Tag wieder auf freien Fuß.
Der Vater (36) hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die Vernehmung der Mutter (27) ergab keine Hinweise auf eine Beteiligung an der Tat. Der Tatverdacht gegen die Mutter bleibe dennoch bestehen, erklärt Holger Stabik. Ihre Aussage habe bei der Aufklärung nicht weitergeholfen.
Lesetipp: Mutter soll ihre Tochter geschüttelt haben – die Kleine starb an den Folgen
Im Video: Tochter totgeschüttelt?
Kinder offenbar geschüttelt und schwer verletzt: Rechtsmediziner sollen bei Aufklärung helfen
Ein Motiv für die mutmaßliche Tat liegt dem Sprecher zufolge noch im Dunkeln. Die Familie sei auch nicht polizeibekannt. Rechtsmediziner sollen nun dabei helfen, die Verletzungen besser einzuordnen. Die Kinder befinden sich vorläufig in der Obhut des Jugendamtes.
„So etwas gehört nicht zu den leichteren Sachen, mit denen man bei der Polizei zu tun hat“, sagt Holger Stabik. Unter den Kollegen, die in dem Fall ermitteln, befänden sich viele Familienväter und -mütter. „Das lässt sie nicht kalt.“
Das können Eltern tun, wenn sie überfordert sind
Wenn Babys nicht aufhören zu weinen oder zu schreien, kommen manche Eltern an ihre Grenzen. Durch Wut und Hilflosigkeit kann es zur Kurzschlussreaktion kommen, das Kind zu schütteln. Die gesundheitlichen Folgen für die Kinder sind katastrophal.
Für Eltern, die sich überfordert fühlen, empfehlen Experten folgendes Vorgehen:
Legen Sie Ihr Baby sicher ab
Holen Sie sich Unterstützung oder rufen Sie jemanden an
Atmen Sie tief durch
Schauen Sie wieder nach Ihrem Baby
Machen Sie sich immer bewusst, dass Schütteln keine Lösung ist und Ihr Baby töten kann