Abbau von rund 1000 Stellen

Media Markt und Saturn schließen schon sehr bald deutschlandweit Filialen

Saturn-Filiale in Köln
Der Elektronikkonzern Ceconomy schließt mehrere Filialen von Mediamarkt und Saturn.
Christoph Hardt, picture alliance

13 Filialen von Media Markt und Saturn schließen bis Ende September

Die Corona-Krise hat auch die Elektronikriesen Media Markt und Saturn erwischt. Der Elektronikkonzern Ceconomy, zu dem beide Marken gehören, hat jetzt die Schließung von 13 Märkten in Deutschland bestätigt. Die Filialen sollen bereits bis Ende September abgewickelt werden.

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Chef von MediaMarktSaturn plant keine Schließungswelle

Insgesamt würden in dem noch bis Ende September laufenden Geschäftsjahr 13 Media-Markt- und Saturn-Filialen in Deutschland dicht gemacht, sagte Finanzvorstand Florian Wieser am Donnerstag in Düsseldorf. Hinzu kämen 10 bis 15 Filialen in Ausland. Bereits vor vier Monaten war bekannt geworden, dass MediaMarktSaturn den Abbau von rund 1000 Stellen und die Schließung von 13 Filialen plant.

Der Manager bemühte sich allerdings gleichzeitig, Sorgen über eine weitere Schließungswelle zu zerstreuen. Es sei kein größeres Restrukturierungsprogramm geplant. Insgesamt werde es in Zukunft eher mehr als weniger Standorte geben.

Diese Saturn-Standorte sollen schließen

Das Regionalportal "24rhein.de" hat eine Liste von Filialen veröffentlicht, die schließen werden oder bereits schließen mussten. Die meisten Filialen schließen demnach in Nordrhein-Westfalen. Betroffen sind derzeit folgende Standorte:

  • Bergisch Gladbach (Saturn)
  • Düsseldorf-Flingern (Saturn)
  • Essen-Steele (Saturn)
  • Fürth (Saturn)
  • Gelsenkirchen-Buer (Saturn)
  • Göttingen (Saturn)
  • Herford (Saturn)
  • Münster (Saturn)
  • Siegburg (Saturn), seit Mai geschlossen
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Elektronikkonzern Ceconomy plant neue Marktformate

Der Elektronikhändler plant offenbar neue Marktformate, um den nach der Pandemie veränderten Kundenbedürfnissen Rechnung zu tragen. „Lange Zeit galt das Credo mehr Fläche und mehr Produkte führen zu mehr Kunden und Umsatz. So einfach ist das heute nicht mehr“, sagte der Chef von Ceconomy und MediaMarktSaturn, Karsten Wildberger.

In den Innenstädten könnten deshalb kleinere Märkte von Media-Markt und Saturn entstehen, die mit einem ausgewählten Sortiment und digitaler Anbindung weniger Fläche benötigen. Außerdem liebäugelt Wildberger mit Shop-in-Shop-Konzepten, bei denen ein kleines Elektroniksortiment etwa in SB-Warenhäusern präsentiert wird. Nach oben hin könnten „Lighthouse-Märkte“ mit großer Fläche das Angebot abrunden. Erste Tests der Konzepte finden bereits im Ausland statt. Doch auch in Deutschland dürften die ersten Neuerungen im kommenden Jahr zu finden sein.

Dank Onlinehandel wachsen die Umsätze weiter

Im Moment hat auch Ceconomy mit der Corona-Krise zu kämpfen. Zwar konnte der Elektronikhändler seine Umsätze im abgelaufenen Quartal dank guter Geschäfte vor allem in Spanien, Italien und in der Türkei sowie des boomenden Onlinehandels um 8 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro steigern. Doch rutschte der Konzern operativ tiefer in die Verlustzone. Der bereinigte operative Fehlbetrag (Ebit) stieg von 45 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 93 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Verlust von 67 Millionen Euro. Vor allem das Geschäft in Deutschland litt unter den monatelangen coronabedingten Ladenschließungen.

Wildberger, der sei zwei Wochen an der Spitze des Unternehmens steht, zeigte sich trotz der durchwachsenen Zahlen verhalten optimistisch. „Mein erster Eindruck ist: Das Unternehmen ist grundsätzlich auf dem richtigen Weg, aber es gibt sehr viel zu tun.“ (dpa/aze)