Im Zug nach MagdeburgFrau rastet bei Ticketkontrolle völlig aus - vier Verletzte

ARCHIV - 16.11.2017, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Ein Regionalzug fährt aus dem Hauptbahnhof. Auf der Bahn ruht große Hoffnung: Für mehr Klimaschutz sollen deutlich mehr Menschen mit Zügen zur Arbeit und in Urlaub fahren. Doch der Blick auf die Finanzen fällt zwiespältig aus. Foto: Peter Gercke/zb/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine Kontrolle in der Regionalbahn eskalierte vollständig.
pege hpl dna fdt, dpa, Peter Gercke

Ausraster in der Regionalbahn!

Eine Ticketkontrolle in einem Zug von Schönbeck (Elbe) nach Magdeburg eskalierte vollständig. Am Ende wurden vier Menschen verletzt.

Kaputte Brille, Tritte gegen das Bein, Kratzwunden im Gesicht

Es ist Freitagmittag. Gegen 13.40 Uhr erhält die Polizei einen Anruf von der Bahn. In besagtem Zug nach Magdeburg ist eine Frau ohne Ticket unterwegs. Sie soll von der Weiterfahrt ausgeschlossen werden. Offensichtlich ist die Frau anderer Meinung, weshalb die Polizei hinzugezogen wird. Die Streife der Bundespolizei kommt zum Bahnsteig 1 am Hauptbahnhof Magdeburg. Dort sehen sie, wie die Zugbegleiterin versucht, die Taschen der 39-Jährigen aus dem Zug zu bringen.

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Genug Grund für die Besitzerin der Taschen, völlig auszurasten. Rasend vor Wut stürzt sie sich auf die Zugbegleiterin, schlägt der 44-Jährigen die Brille aus dem Gesicht, packt sie am Hals, kratzt sie dabei im Gesicht und Halsbereich. Eine weitere Zugbegleiterin (37) will ihrer Kollegin helfen. Die Angreiferin tritt sie gegen das Bein.

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Frau beißt Beamten in den Arm

Die Polizisten versuchen sofort, den Angriff zu unterbinden. Doch die 39-Jährige lässt sich nicht beruhigen. Die Polizisten versuchen, die Frau mit einfacher körperlicher Gewalt unter Kontrolle zu bringen. Dabei schlägt die Wutentbrannte erst einer 21-jährigen Polizistin mit dem Ellenbogen ins Gesicht und beißt einen 22-jährigen Beamten so sehr in den rechten Unterarm, dass dieser Bissspuren davon trägt!

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Schließlich können die Beamten sie aber überwältigen. Die 39-Jährige wird gefesselt und mit zur Dienststelle genommen. Ein Drogen- und Alkoholtest verlaufen negativ. Allerdings stellten die Beamten fest, dass die Nigerianerin sich womöglich unerlaubt in Deutschland aufhielt. Ihre Duldung ist seit Februar dieses Jahres abgelaufen. Die Polizeipflichtige wurde gefesselt und mit zur Dienststelle genommen.

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Lange Liste an Straftaten

Für die vier Angegriffenen endet dieser Arbeitstag vorzeitig: Die beiden Beamten müssen beim Arzt vorstellig werden. Die 44- und 37-jährigen Zugbegleiterinnen stehen unter Schock, brechen ihren Dienst ab. Die Brille der Zugbegleiterin wurde komplett zerstört.

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Die Tatverdächtige muss sich nun nicht nur wegen Schwarzfahrens (Erschleichens von Leistungen), sondern auch wegen Hausfriedensbruchs, Körperverletzung, Sachbeschädigung, Widerstandes gegen und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und wegen des Verdachts des unerlaubten Aufenthaltes verantworten. Das ist mal eine lange Liste. (eon/dpa)