Nach Zustimmung der radikalen Pläne
Stadt Limburg will hunderte Tauben töten: Wer wird der „Vogelmörder"?

Die Stadt Limburg geht ihren Tauben an den Kragen.
Auch Tage nach der eindeutigen Entscheidung des Umweltausschusses am 13. November sind Tierschützer entsetzt. Doch die Tauben werden ihrem Schicksal nicht entkommen. Offen ist nun noch, wann die Massentötung stattfindet – und wer den Tieren das Genick bricht.
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Wird Falkner vom Berater zum Bewerber?

Wird ER zum „Retter“ der Stadt? Zum Feind der Tierschützer ist Berthold Geis schon geworden. Der Falkner und Jäger aus Villmar (Hessen) hatte im Vorfeld den Limburger Umweltausschuss beraten. Seine Methode, die Tauben zunächst mit Futter in sogenannten Fanghäuser zu locken und dann mit einem gezielten Genickbruch zu töten, stieß auf Gehör. Am Montagabend hatte sich eine große Mehrheit dafür ausgesprochen, die Überpopulation der Innenstadt-Tauben mit gezielter Tötung der Tiere in den Griff zu bekommen.
Stadt Limburg: Ausschreibung und Beauftragung wird dauern
Das Veterinäramt muss die Entscheidung des Magistrats nun noch rechtlich prüfen, zum zeitlichen Ablauf kann die Stadt sich noch nicht äußern. „Das wird jedoch nicht mehr in diesem Jahr passieren“, ist sich Johannes Laubach, Sprecher der Stadt Limburg, sicher. Eventuell müsse ja auch hier und da noch nachgebessert werden. Es gäbe außerdem weit dringlichere Sachen in der Stadt wie die Haushalts- oder Flüchtlingspolitik.
VIDEO: Limburg entscheidet sich für Genickbruch bei Tauben
Tauben würden den „Sekunden-Tod“ sterben
Doch wird es zur offiziellen Ausschreibung kommen, würde Falkner Berthold Geis vom ehemaligen Berater zu einem der Bewerber. Und wie er Limburg vom Taubenproblem befreien will, ist ihm auch klar: „Die Taube muss natürlich zunächst betäubt werden. Das heißt, sie kriegt mit dem Holzstock einen Schlag auf den Kopf. Dann ist sie betäubt und dann wird das Genick gebrochen“, erklärt Berthold Geis im RTL-Interview den „Sekunden-Tod“ der Tiere.
Der Hesse ist Anfeindungen von Tierschützern gewohnt. „Ich sag’ immer: Die Fraktion der Tauben ist gut vernetzt. Da kommen aus ganz Deutschland irgendwelche Emails an.“ Auch in den sozialen Medien nimmt die Kritik gegen Falkner und Stadt keinen Abbruch. Das Stadttaubenprojekt Limburg wirbt mit einer Petition für Taubenhäuser anstelle der gezielten Tötung, fast 30.000 Unterzeichner gibt es bereits.
Umfrage: Tauben töten - ja oder nein?
Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ.
Falkner: Man bekommt niemals alle Tauben weg
Doch Geis steht zu seiner Methode, die auch rechtlich abgesichert sei. Vor zehn Jahren habe er vor dem Verwaltungsgerichtshof Kassel, dem höchsten Gericht Hessens, ein Urteil erstritten. „Und der hat klipp und klar gesagt: Tauben in Massen sind Schädlinge. Und aus diesem Grund darf ich das.“
Lese-Tipp: Mit Genickbruch gegen Taubenplage – Falkner: „Ich kann sie nicht totstreicheln“
„Man kann punktuell an einem Hotspot, im Umkreis von 200 bis 300 Meter, darüber Herr werden. Wenn da 100 Tauben sind, dann kriegen Sie vielleicht 80, 90 Tauben los. Sie werden niemals alle Tauben wegbekommen“, erklärt Geis weiter. Warum man so rabiat vorgehen muss, ist für den Falkner eindeutig: „Natürlich können Tauben Krankheiten übertragen.“ Es gäbe sogar einen Fall in Hessen, in dem eine Frau aus Versehen Taubenkot gegessen habe und daran gestorben sei.

Stadt: Viele Bewerber zum Taubentöten wird es nicht geben
CDU, SPD und FDP sind überzeugt, dass innerhalb von zwei Jahren das Taubenproblem in der Stadt gelöst ist, heißt es von der Stadt Limburg. Anschließend könne man mit anderen Methoden, z.B. der Geburtenkontrolle die Population kontrollieren.
Ob Berthold Geis dann derjenige sein wird, der Limburg von der Taubenplage befreit, ist laut Stadt absolut offen. Sicherlich sei das „Bewerberfeld eingeschränkt“, alleine aufgrund der Lizenzen, die man für das Taubentöten brauche. Doch der ganze Prozess würde sich laut Sprecher Johannes Laubach ziehen. „Es ist auch neu für uns. Wir haben nichts aus der Kiste der Erfahrung. Wir sind ganz, ganz am Anfang.“