Lungenembolien, Venenthrombosen und BlutungenWissenschaftler warnen: Blutgerinnsel-Gefahr noch Monate nach Corona-Infektion

Pulmonary Embolism with a blood clot as a disease with a blockage of an artery in the lungs with 3D illustration elements.
Bei einer Lungenembolie verstopft ein Blutgerinnsel ein Blutgefäß in der Lunge.
iStockphoto

Wer eine Corona-Infektion überstanden hat, hat auch danach noch mehrere Monate ein erhöhtes Risiko für Lungenembolien, Venenthrombosen oder Blutungen. Das haben Forscher aus Schweden jetzt herausgefunden.
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Risiko einer Lungenembolie sechs Monate lang erhöht

Neu an der Anfang April in der Fachzeitschrift „BMJ“ veröffentlichten Studie aus Schweden ist die Dauer des erhöhten Risikos. Dass eine Corona-Infektion das Risiko von Blutgerinnseln erhöht, war bereits bekannt. Das Forscher-Team rund um Anne-Marie Fors Connolly von der Universität Umeå fand nun allerdings heraus, dass dieses auch noch bis zu sechs Monate nach der Infektion anhält.

So hatten die Infizierten innerhalb der Studie auch ein halbes Jahr nach der Infektion noch ein erhöhtes Risiko für eine Lungenembolie (Blutgerinnsel in der Lunge). Die Gefahr einer tiefen Venenthrombose, also einem Blutgerinnsel, das üblicherweise in den Beinen entsteht, war bis zu drei Monate nach einer Corona-Infektion erhöht. Das erhöhte Risiko für Blutungen hielt zwei Monate lang an.

Vor allem innerhalb der ersten 30 Tage nach der Infektion war die Gefahr am größten: Die Forscher konnten in diesem Zeitraum ein fünffach erhöhtes Risiko für tiefe Venenthrombosen, ein 33-fach erhöhtes Risiko für Lungenembolien und ein fast zweifach erhöhtes Risiko für Blutungen feststellen.

Laut den Forschern waren Menschen mit einer schweren Covid-Erkrankung oder Vorerkrankungen zwar gefährdeter, doch auch bei Infizierten mit einem milden Verlauf war die Gefahr einer Lungenembolie und einer tiefen Venenthrombose höher.

Gute Nachricht: Impfung und Behandlungsmethoden scheinen Risiko zu mildern

Für ihre Studie hatten die Forscher die Daten von einer Million Menschen in Schweden untersucht, die zwischen Februar 2020 und Mai 2021 positiv auf das Virus getestet wurden, und diese mit vier Millionen Menschen verglichen, die nicht positiv waren.

Eine positive Erkenntnis zogen die Forscher allerdings: So war das Risiko der Blutgerinnsel in früheren Infektionswellen höher als später in der Pandemie. Gründe dafür seien womöglich die steigende Impfrate sowie bessere Behandlungsmethoden, so Studienautorin Anne-Marie Fors Connolly. (akr)

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