Prozess gegen Teenager-Mörder

Handyauswertung im Fall Ayleen (†14): Täter googelte nach Wasserleichen!

Jan Heiko P. hält sich im Gerichtssaal einen Ordner vor das Gesicht
Jan Heiko P. soll Ayleen A. getötet haben.
RTL
von Pauline Gaul und Larissa Pitzen

Es ist das wohl Schlimmste, was Eltern passieren kann: Im Juli 2022 verschwindet die 14-jährige Ayleen spurlos, bis sie dann Tage später tot aus einem See geborgen wird. Den mutmaßlichen Täter, Jan Heiko P., soll sie in einem Chat im Internet kennengelernt haben. Nun bringt die Auswertung der Handys von Ayleen und ihrem mutmaßlichen Killer neue Details ans Licht!

Mutmaßlicher Täter fragte Opfer, ob sie einen Sugar Daddy haben möchte

Beim zweiten Prozesstag präsentieren zwei Polizeibeamte die Ergebnisse der Handyauswertung von Ayleens und Jan Heiko P.s Mobiltelefon. Der Angeklagte soll die damals 14-Jährige sogar gefragt haben, ob sie Interesse an einem Sugar-Daddy habe. Ayleen habe Jan Heiko P. über drei Monate hinweg Nacktbilder und Videos geschickt und dafür Geld verlangt. P. habe öfter versucht, sich mit der Getöteten zu treffen – sie hingegen verneinte immer wieder, woraufhin der Angeklagte ihr immer wieder drohte, sich selbst und Alyeens Familie umzubringen.

So auch am Tattag, den 21. Juli 2022: Über das Chatportal „Snapchat“ schrieben die beiden darüber, wo sie sich treffen für die Geldübergabe. Als Alyeen sagte, dass sie sich nicht treffen möchte, drohte der Angeklagte, die Bilder an ihre Eltern zu schicken. Aus Angst davor willigte Ayleen ein, den Täter doch zu treffen.

VIDEO: Prozessauftakt im Fall Ayleen A. (†14)

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Angeklagter googelt nach Wasserleichen

Zudem sagten die Polizisten aus, dass die beiden stundenlang in der Gegend herumfuhren, bis sie nach einigen Zwischenstopps am Teufelsee angekommen waren. Das würden Kameraaufnahmen und das Tracking belegen.
Die Handyauswertung zeigte außerdem, dass der Angeklagte nach der Tat auf seinem Handy recherchierte, wie lange man den Todeszeitpunkt einer Wasserleiche ermitteln kann. Außerdem googelte er nach Vermisstenanzeigen.

Mutmaßlicher Täter zeigt sich geständig

Dem 30-Jährigen wird neben Mord versuchte Vergewaltigung mit Todesfolge, sowie Entziehung Minderjähriger und Nötigung vorgeworfen.

Lesetipp: Angeklagter gesteht Mord an Ayleen (14) – seine Version des Tatablaufs irritiert

Jan Heiko P. gab bereits zu Prozessbeginn zu, die 14-Jährige mit dem Auto abgeholt, in ein Waldstück in der Nähe von Langgöns gebracht und sie anschließend getötet zu haben, bestreitet jedoch, dass die Tat sexuell motiviert gewesen sei. P. habe das Mädchen aus Gottheim (Baden-Württemberg) im Streit getötet und ihre Leiche im Anschluss im Teufelsee in Echzell versenkt. Er hatte den Ermittlern den angeblichen Tatort gezeigt.

Die Staatsanwaltschaft glaubt dem mutmaßlichen Täter allerdings nicht. Seine Aussagen würden nicht zu den Ermittlungsergebnissen passen.

Täter galt als Sexualstraftäter mit Rückfallgefahr

Bereits als Jugendlicher musste Jan Heiko P. (30) wegen einer versuchten Sexualstraftat mehrere Jahre in einem psychiatrischen Krankenhaus verbringen. Bis Anfang vergangenen Jahres galt er deshalb als rückfallgefährdet und stand unter Führungsaufsicht.