Nach Zahlen-Fehler bei Impfquote in Deutschland

Karl Lauterbach stellt sich hinter RKI-Chef Lothar Wieler

(L-R) Lothar Wieler, Praesident des Robert Koch-Instituts (RKI), Karl Lauterbach, SPD, und Jens Spahn, Bundesminister fuer Gesundheit, aufgenommen im Rahmen der Pressekonferenz zur 'Corona-Lage im Lockdown' in Berlin, 29.01.2021. Copyright: Florian Gaertner/picture alliance/photothek
Nach den Zweifeln an der eigenen Impfquote wird Kritik am RKI und seinem Präsidenten Lothar Wieler laut.
photothek

Karl Lauterbach: Es habe Defizite gegeben

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich gegen eine Personaldiskussion beim RKI ausgesprochen. Er halte solche Debatten für unangebracht, es gebe derzeit Wichtigeres, sagte der Politiker im „Bericht aus Berlin“ in der ARD. „Wir sind in einer besonders vulnerablen Phase, wo es jederzeit wieder ein Aufflammen der vierten Welle geben könnte“, so Lauterbach.

Weiter betonte er, dass der Unterschied bei den Impfquoten aufgearbeitet werden müsse. Es habe Defizite gegeben. Die Diskrepanz der Berechnung des Bundesgesundheitsministeriums und der ausgewiesenen Impfquote durch das Robert Koch-Institut sei begründungsbedürftig, sagte er.

RKI hatte sich offenbar bei der Impfquote verrechnet

RKI-Chef Wieler geriet in Kritik, nachdem am vergangenen Donnerstag nach einer Auswertung bekannt wurde, dass in Deutschland 3,5 Millionen Menschen mehr geimpft sind als offiziell angegeben. Bei Wieler gebe es „von Fehlereinsicht keine Spur“, kritisierte die FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus in der „Bild“.

Der RKI-Chef sei „zu nah dran an der Linie der Bundesregierung“. Die FDP-Politikerin sagte weiter, man haben schon vor Monaten geahnt, dass die Impfrate zu niedrig ausgewiesen werde. „Jetzt haben wir Oktober und Herr Wieler korrigiert die Quote um fünf Prozent nach oben. Und es wird so getan, als wäre das ein Erfolg.“ (mor)