Schock im KreißsaalAuge verrutscht - weil Frau bei Geburt zu stark presst
Es klingt unglaublich: Bethany Collins (23) aus England behauptet, dass ihr Auge während der Geburt ihrer kleinen Tochter plötzlich hervorgequollen sei, weil sie zu stark gepresst habe. Ein Beweisfoto liefert die frisch gebackene Mutter auch gleich mit und teilt ihr Erlebnis auf der Social Media Plattform TikTok. Das Bild sehen Sie oben im Video. Kann das wirklich passieren oder steckt etwas ganz anderes dahinter?
Bethany Collins hat nach der Geburt ihres Babys ein hervorgequollenes Hängeauge

Das war keine leichte Geburt. Ein Satz, den viele Mütter so wahrscheinlich direkt unterschreiben würden. Aber was Bethany Collins jetzt bei der Geburt ihres Kindes erlebt haben will, davon haben bisher wohl nur die wenigsten gehört. Denn während sie in den Wehen lag, habe sie so fest gepresst, dass daraufhin ihr linkes Auge hervorgetreten sei.
Dass das wirklich der Auslöser für das dicke Auge gewesen sein soll, wagt Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht auf RTL-Anfrage zu bezweifeln. „Augen fallen nicht bei der Geburt raus. Zwar führt das Pressen zu einer Drucksteigerung, dadurch kommt es jedoch eher zu Einblutungen, wodurch Äderchen platzen.“
Genau das sei auch einer Frau passiert, die auf Bethanys Post reagiert hat und schreibt: „Meine Augen haben geblutet, weil ich so stark gepresst habe. Ich sah so angsteinflößend aus.“
„Deshalb hatte ich meine Augen geschlossen“, postet eine weitere Frau.
Ursachen für hervortretende Augen sind oft stoffwechselbedingte Störungen
Für Dr. Christoph Specht gibt es keine Beweise dafür, dass die Augen tatsächlich während der Entbindung hervorgetreten sein sollen. Vielmehr vermutet er: „Menschen haben ein Kausalitätsbedürfnis. Da die Geburt hier ein zentrales Ereignis war, hat die Dame das Geschehen auf die Entbindung zurückgeführt. Bewiesen ist das jedoch nicht.“
Dass Augen anschwellen und hervortreten können, ist nicht selten, aber das hat andere Gründe und passiere laut dem Mediziner „nicht über Nacht“. So erklärt er: „Oft hängt dies mit stoffwechselbedingten Störungen zusammen, zum Beispiel einer Erkrankung der Schilddrüse, die für Gewebsneubildungen hinter dem Auge verantwortlich sein können. Auch Hormone in der Schwangerschaft können ein Auslöser sein, aber das ist nichts, was plötzlich auftritt.“
Dennoch rät der Mediziner im Einzelfall dazu, immer ganz genau hinzuschauen, wenn sich ein Auge hervorschiebt. Denn der Grund können auch bösartige Neubildungen, sprich Tumore, sein, die ihren Platz einfordern.

Nach sechs Wochen war Bethanys deformiertes Auge wieder im Normalzustand
Bethany war laut eigener Aussage erstmal nur dankbar, dass es ihrer kleinen Phoebe gut geht und ihr Auge hat sich innerhalb von sechs Wochen auch wieder normalisiert. Also wieder alles in der Reihe. Werdende Mütter brauchen sich also keine zusätzlichen Sorgen zu machen, denn laut Specht kommt das, was Bethany passiert sein soll, so eigentlich nicht vor. Vielleicht wollte die 23-Jährige ja auch einfach nur ein wenig Aufmerksamkeit. (kko)
































