Formel-1-Pilot aß an manchen Tagen nur Brokkoli
Krasses Geständnis von Valtteri Bottas: Ich hatte eine Essstörung

Diese Sätze machen fassungslos! Formel-1-Fahrer Valtteri Bottas (33) packt im Interview mit „Maria Veitola Night Life“ in Finnland mächtig aus. Das Gespräch in der Heimat hört sich stellenweise wie eine Beichte an. „Ich habe mich körperlich und geistig zu Schmerzen trainiert. Es geriet außer Kontrolle und wurde zur Sucht. Offiziell wurde keine Essstörung diagnostiziert, aber sie war definitiv da“, so Bottas.
Kruder Diät-Plan mit gedünstetem Brokkoli
Bottas erzählt von langen Läufen und einer kruden Diät, um genug Kalorien zu verbrennen. An manchen Tagen habe er sogar nur gedünsteten Brokkoli gegessen. „Das war nicht gesund. Ich wollte der Beste sein, und ich dachte, ich sollte es tun. Wenn das Team sagt, ich muss 68 Kilo wiegen und ich wiege 73 Kilo, dann tust du alles, was du kannst, um das zu schaffen.“
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Das alles passiert während seiner Anfangszeit in der Formel 1. Damals sitzt er noch bei Williams hinter dem Steuer. Dann kommt es beim GP in Suzuka im Jahr 2015 auch noch zum folgenschweren Unfall seines Kollegen Jules Bianchi, der neun Monate später stirbt. Aufgrund seines eigenen Zustands fällt es Bottas schwer, mit all dem umzugehen. „Ich brauchte einen Psychologen, der mir half, mich zu erholen“, sagt er. Dessen erste Einschätzung: Bottas sei wie ein Roboter, der nur sein Ziel erreichen wolle und überhaupt keine Emotionen habe. „Es war verblüffend. Es stimmt, dass ich damals kein anderes Leben als die Formel 1 hatte."
„Ich brauchte einen Psychologen"
Mit Rückschlägen muss der Finne auch kürzlich noch umgehen, wie er verrät. Zum Beispiel vor seinem Wechsel von Mercedes zu Alfa Romeo. „Es war wieder schwieriger, als die Zukunft auf Eis lag und ich nicht wusste, für welches Team ich fahren würde.“ Deshalb greift er wieder auf Hilfe von außen zurück. „Du denkst, du bist so ein harter Kerl, dass du keine Hilfe brauchst (...). Aber ein Profi weiß, wie man die richtigen Fragen stellt.“
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Bottas fährt seit 2013 als Stammfahrer in der Formel 1. Bei Mercedes wird er zwei Mal Vize-Weltmeister (2019 & 2020), steht aber jahrelang im Schatten von Lewis Hamilton. Für den großen Titel reicht es bislang noch nicht. Dafür punktet der Finne nun mit Ehrlichkeit… (jlu)