Fähre "Euroferry Olympia" brennt nördlich von Korfu
Mindestens zwei Menschen auf brennender Autofähre eingeschlossen - zehn weitere vermisst
Auf der Autofähre, die in der Nacht zum Freitag nördlich von Korfu Feuer gefangen hat, wurden mindestens zwei Menschen in Garagendecks eingeschlossen. Rettungskräfte kommunizierten mit ihnen und versuchten, sie zu befreien, berichtet der griechische Staatssender ERT unter Berufung auf die Küstenwache. Zehn der offiziell 290 Passagiere und Besatzungsmitglieder würden noch vermisst, heißt es weiter.
278 Passagiere und Besatzungsmitglieder gerettet

Im Hafen von Korfu, wo mindestens 278 gerettete Passagiere und Besatzungsmitglieder eingetroffen sind, wurden die Passagierlisten mit den Namen der Geretteten abgeglichen. Mehrere Lkw-Fahrer unter den Passagieren sprachen von Kollegen, die die Nacht in ihren Fahrerkabinen in den Garagen unter Deck verbracht haben sollen.
Das Schiff soll stabil sein und bisher keinen Kraftstoff verloren haben, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Fährgesellschaft Grimaldi Group, zu der die Marke Grimaldi Lines gehört, die wiederum die Fähre „Euroferry Olympia“ betreibt. Den Rettungskräften kam das verhältnismäßig ruhige Wetter entgegen, das in der Region herrschte.
Waren blinde Paasagiere an Bord?

Unklar ist, ob es auf dem Schiff auch blinde Passagiere gab - die Route von Westgriechenland nach Italien wird seit Jahren von Migranten genutzt, die sich in und unter Lastwagen verstecken, um über Italien nach Mittel- und Nordeuropa zu gelangen.
Das Unglück weckt Erinnerungen an die 2014 havarierte Fähre „Norman Atlantic“. Damals kamen bei einem Feuer an Bord mindestens 14 Menschen ums Leben, Dutzende wurden nie gefunden. (dpa; uvo)