Prozessauftakt am Landgericht KölnSchüsse auf fahrendes Auto – Ex-Rocker wegen versuchten Mordes angeklagt
Vor fast sechs Jahren sollen mehrere Rockermitglieder der Bandidos auf ein fahrendes Auto geschossen haben. Offenbar Rache für einen vorherigen Angriff der „Hells Angels“. Seit Montag (14.10.) steht einer der mutmaßlichen Schützen vor dem Landgericht Köln. Ein Vorwurf lautet versuchter Mord.
Insasse wurde schwer verletzt
Sechs Kugeln treffen im Jahr 2018 ein Auto in Köln. Der mutmaßliche Schütze: Birkan B. – zum Tatzeitpunkt Mitglied der Rockergruppierung „Bandidos“. Wolfgang Schorn vom Landgericht Köln erklärt: "Der Angeklagte soll aus dem fahrenden Auto heraus im Jahr 2018 auf dem Zubringer zur Zoobrücke Schüsse auf ein neben ihm fahrendes Auto abgegeben haben. Man vermutete offensichtlich einen Konkurrenten in diesem Auto. Einer der Insassen des anderen Autos wurde erheblich und schwer verletzt und konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden." Hintergrund sollen Rockerstreitigkeiten zwischen den „Bandidos“ und den „Hells Angels“ sein. Im Dezember 2018 erreichten diese offenbar ihren Höhepunkt.
Prozessauftakt erst sechs Jahre nach der Tat
Der Prozess gegen Birkan B. beginnt erst jetzt, weil sich der Angeklagte jahrelang in die Türkei abgesetzt hatte. Erst vor kurzem hatte er sich bei der Staatsanwaltschaft gemeldet, kam zurück nach Deutschland und packte aus. Auch gegen andere. Der Angeklagte sitzt seit seiner freiwilligen Rückkehr im Juni 2023 in Untersuchungshaft.
Freiheitsstrafe bis zu 15 Jahren möglich
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Schüsse auf das fahrende Auto ein anderes Mitglied der Hells Angels treffen sollten. Dass Birkan B. die Schüsse abgegeben hat, gibt der 32-Jährige beim Prozessauftakt zu. Die Kammer wirft dem Türken daher versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz vor. Wenn das Gericht den Türken für schuldig erklärt, könnte er eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren bekommen. Das Urteil soll Ende November fallen.