Vor Konferenz der Bildungsminister

KMK-Präsidentin Karin Prien warnt vor Schulschließungen

Marcus Brandt
Karin Prien (CDU) ist die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz
deutsche presse agentur

Vor der Kultusministerkonferenz (KMK) zur Corona-Lage an den Schulen an diesem Mittwoch hat KMK-Präsidentin Karin Prien (CDU) vor weiteren Schulschließungen gewarnt. „Wir müssen uns klarmachen: Für Kinder und Jugendliche bedeuten Schulschließungen eine massive Einschränkung ihrer Entwicklungsmöglichkeiten, ihrer Lernchancen, der Chancengerechtigkeit. Das dürfen wir so nicht weitermachen, und das spiegelt ja auch das Infektionsschutzgesetz in seiner jetzigen Fassung wider“, sagte sie im Sender „phoenix“.
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"Omikron nicht gefährlicher als Delta"

Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin hatte zum Jahreswechsel die KMK-Präsidentschaft übernommen. Sie sagte mit Blick auf die Omikron-Variante, es gebe keinen Hinweis, dass diese für Schulkinder gefährlicher sei, als es die Delta-Variante war. „Insofern, glaube ich, müssen wir jetzt verantwortlich, unter strengen Hygienemaßnahmen, aber trotzdem im Regelbetrieb die Schulen wieder öffnen.“

Am Montag hatte in einigen Bundesländern die Schule nach den Weihnachtsferien wieder begonnen. Im RTL-Interview sprach sich auch die Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger (FDP) für offene Schulen aus.

Diskussion über Distanz- und Wechselunterricht

Prien und ihre Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern beraten am Mittwoch in einer Videoschalte über das weitere Vorgehen an den Schulen. Zur Mitte der Woche ist die Hälfte der Bundesländer nach den Weihnachtsferien wieder zurück im Unterricht. Die andere Hälfte startet in der kommenden Woche. Angestrebt wird überall Präsenzunterricht.

Wegen befürchteter stark ansteigender Infektionszahlen durch die Omikron-Variante war zuletzt auch wieder über möglichen Distanz- oder Wechselunterricht diskutiert worden. Thüringen wollte mit Fernunterricht ins neue Jahr starten, zog den Plan dann aber kurzfristig wieder zurück.

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NRW will empfindlichere Tests an Schulen

In Nordrhein-Westfalen fordert die SPD neue empfindlichere Corona-Tests, wie sie bereits für die Kitas in Nordrhein-Westfalen bestellt worden seien, auch allen Schulen zur Verfügung zu stellen. Landesfamilienminister Joachim Stamp (FDP) hatte vor zwei Wochen angekündigt, dass in den NRW-Kitas ab der zweiten Januar-Woche ein neuer Antigen-Lolli-Test zur Verfügung stehen werde, der laut Hersteller auch auf die Omikron-Variante anspreche. Zudem werde die Testfrequenz von zwei auf drei Tests pro Woche erhöht.

Aus dem NRW-Schulministerium hieß es am Montag, dass offene Schulen eher eine Bremse als ein Treiber der Pandemie seien: "Ein Aussetzen des Schulbetriebs hätte zwangsläufig auch ein Aussetzen aller Schultestungen zur Folge und würde das Infektionsgeschehen insgesamt weniger kontrollier- und einschätzbar machen." (dpa/rcl)

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