Klinikum Weiden: Zwei Mitarbeiter suspendiert

Hat der Chefarzt sein Impfzertifikat gefälscht?

Stefan Puchner
Ohne Booster sind EU-Impfzertifikate künftig spätestens neun Monate nach der Grundimmunisierung ungültig. Foto: Stefan Puchner/dpa
deutsche presse agentur

Obwohl sie medizinische Berufe ausüben, sollen sie gefälschte Impfzertifikate benutzt haben: Zwei Mitarbeiter des bayerischen Klinikums Weiden sind deswegen vom Dienst suspendiert worden. Die Weidener Staatsanwaltschaft bestätigt, dass es sich dabei um den Chefarzt und eine Krankenschwester handelt. Der Mediziner habe die Anschuldigungen schon zugegeben, heißt es.
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Chefarzt von Klinikum Weiden geständig

Er soll sich mit einem manipulierten Impfnachweis das elektronische Impfzertifikat für sein Smartphone verschafft haben. Die Ermittlungen wegen Urkundenfälschung wurden bereits vor Weihnachten aufgenommen, so der leitende Oberstaatsanwalt Gerhard Schäfer gegenüber RTL. Der Chefarzt habe die Vorwürfe bereits eingeräumt, teilte Schäfer. Wichtig sei es nun zu überprüfen, wie oft und für welchen Zweck die gefälschten Impfzertifikate verwendet wurden. Denn davon hängt am Ende auch das Strafmaß ab.

Ermittelt wird auch gegen eine Krankenschwester und mindestens fünf weitere Personen im Umfeld der beiden Beschuldigten. „Beide Personen wurden dauerhaft von ihrer Tätigkeit entbunden“, heißt es in einem Statement der Klinik, das RTL vorliegt. Die Klinikleitung habe nach Bekanntwerden so reagiert, um Patienten und Mitarbeiter zu schützen.

„Derzeit wird der Sachverhalt aufgearbeitet und bestehende Abläufe geprüft.“ Außerdem wolle die Klinik in den kommenden Tagen und Wochen alle Impfdokumente der Beschäftigten prüfen.(jmu)