Staatsanwaltschaft ermittelt

Hat Hamburger Ärztin Impfpässe gefälscht?

ARCHIV - 26.04.2021, Brandenburg, Potsdam: In einem Impfausweis ist der Eintrag einer Erstimpfung gegen das Coronavirus zu lesen. Wegen des Verdachts auf Impfpass-Fälschungen laufen in Niedersachsen hunderte Verfahren. (zu dpa «Hunderte Verfahren wegen mutmaßlicher Impfpass-Fälschungen») Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Symbolbild: Der Hamburger Allgemeinmedizinerin werden Impfpassfälschungen vorgeworfen.
ppl reu wst dyb nic, dpa, Patrick Pleul
von David Meyer-Wilmes

Es ist ein schlimmer Verdacht, der wohl gegen eine Hamburger Allgemeinmedizineringerichtet ist. Sie soll Impfpässe ausgestellt haben, aber die Corona-Impfung gar nicht selber verabreicht haben. Die Praxis ist bis auf Weiteres geschlossen und die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Zu perfekt um wahr zu sein?

Auffällig sind die bisher ausschließlich perfekten Bewertungen im Web. Jetzt soll aufgedeckt worden sein, sie fälsche Impfpässe und so sind Mitte Dezember 2021 „Durchsuchungen erfolgt und zahlreiche Unterlagen sichergestellt worden“, so die Staatsanwaltschaft. Laut Bild-Informationen haben bei der Untersuchung durch die Polizei, dem Gesundheitsamt und Hygieneinstitut vor der Tür der Praxis circa 20 Leute gewartet – alle, nach Nachfrage, mit Rückenschmerzen.

Verdacht verhärtet sich

Die Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering bestätigt: „Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts des unberechtigten Ausstellens von Impfausweisen über tatsächlich nicht erfolgte Corona-Schutzimpfungen gegen eine Ärztin.“ Zum Tatzeitraum können laut Staatsanwaltschaft derzeit noch keine Angaben gemacht werden und die Ermittlungen dauern wohl auch noch an. Die Gesundheitsbehörde habe aber in polizeilicher Begleitung am 16.12.2021 eine Überprüfung der Praxis vorgenommen und am selben Tag noch geschlossen.