Fall erschüttert ÖsterreichFrau (54) stirbt, weil vier Kliniken sie nicht aufnehmen!

Hier kämpften Ärzte um ihr Leben – doch jede Minute verstrich ohne einen freien OP-Platz in einem Spezialkrankenhaus.
Hier kämpften Ärzte um ihr Leben – doch am Ende fand sich kein Spezialkrankenhaus.
Red Bull Media House

Hier hätte jede Minute gezählt!
Eine 54-Jährige braucht sofort eine lebensrettende OP – doch ein Krankenhaus nach dem anderen sagt ab. Zwei Stunden später ist sie tot. Der Fall erschüttert eine ganze Region in Österreich und landet nun auf dem Tisch der Politik.

Todes-Drama im Krankenhaus

Am 14. Oktober kommt die Frau mit starken Brustschmerzen in die Notaufnahme in Rohrbach in Oberösterreich. Die Diagnose ist eindeutig und hochgefährlich: Die Hauptschlagader ist eingerissen, eine Aortendissektion. Jede Minute der Untätigkeit kann tödlich sein. Doch Rohrbach ist für diese hochspezialisierte Operation nicht ausgerüstet. Die Ärzte rufen nacheinander fünf Kliniken an. Alle fünf verweigern die Aufnahme!

Lese-Tipp: Notruf 112! Der Rettungswagen kostet ab Montag Geld

Die Kliniken in Linz, St. Pölten und Passau rechtfertigen sich. Überlastet mit „komplexen Eingriffen”, heißt es. Das Klinikum Wels-Grieskirchen meldet zwar verfügbares Personal, aber keine freien Intensivbetten. Schließlich sagt Salzburg zu, doch viel zu spät. Die 54-Jährige ist inzwischen so instabil, dass ein Transport nicht mehr möglich ist. Zwei Stunden nach ihrer Einlieferung stirbt sie.

Video-Tipp: Falsche Diagnose in Patientenakte – Sophie hat eine Krankheit, die sie gar nicht hat!

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

„Unser Gesundheitssystem hat versagt“

In ihrem Heimatort erinnert ein Foto in der Pfarrkirche an die verstorbene Frau. Die Menschen dort ringen noch immer um Worte. Der Schock sitzt tief.

Der Tod der 54-Jährigen wirft schwere Fragen über das Gesundheitssystem auf.
Der Tod der 54-Jährigen wirft schwere Fragen über das Gesundheitssystem auf.
Red Bull Media House

Die Politik spricht von einem beispiellosen Versagen. „Unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen, die ein Familienmitglied verloren haben, weil unser Gesundheitssystem versagt hat. Es wird notwendig sein, schnell die genauen Fehler zu analysieren. Ich hoffe, das ist nicht die Spitze des Eisbergs”, sagt Peter Binder, SPÖ-Aufsichtsrat der Oberösterreichischen Gesundheitsholding, dem Red Bull Media House. Auch Gesundheitsministerin Christina Haberlander fordert jetzt Konsequenzen. Eine „vollständige Untersuchung” wird verlangt. Sie will diese Woche mit allen Länder-Gesundheitsministerien beraten. Die zentrale Frage: Wie kann eine Frau in einem modernen Gesundheitssystem sterben, weil es keinen Platz für sie gibt? (nha)

Verwendete Quellen: dpa, ORF Oberösterreich, Red Bull Media House