Nachbar will Schweine in Kleve unbedingt loswerden
Rosie und ihre Freunde wurden aus einem Testlabor gerettet - jetzt sollen die Minischweine ihr neues Zuhause verlassen!
Jahrelang wurden Rosie, Mickey, Lille, Frieda und Tony in Testlaboren gequält und ausgenutzt, ehe die fünf Minischweine von Sandra van de Loo-Diel und ihrem Ehemann Christoph Diel gerettet und aufgenommen wurden. Im Garten des Ehepaars leben die Tiere glücklich und zufrieden - noch! Denn ein Nachbar der beiden will die Schweine loswerden, plötzlich droht die Stadt den Tierfreunden mit hohen Strafen. Doch Sandra und ihr Mann wollen für ihre Tiere kämpfen - und mithilfe einer Petition haben sie bereits Zehntausende Unterstützer gefunden!
Stadt Kleve: Sandra und Christoph sollen Schweine aus ihrem Garten entfernen
Seit 2018 kümmert sich das Ehepaar in seinem Garten bereits um die Minischweine, die aus zwei Testlaboren gerettet wurden. Jeden Tag füttern Sandra und Christoph ihre Lieblinge, die sich in ihrem Zuhause sichtbar wohlfühlen. Doch die unbeschwerte Freude währte nicht lange.
Als 2019 ein neuer Nachbar auf das benachbarte Grundstück zieht, geht der Ärger los. Sie würden illegal Tiere in ihrem Garten halten, wirft dieser ihnen damals vor. Doch die Tierfreunde bekommen Recht – vom Bauamt, ebenso vom Ordnungsamt sowie dem Veterinärsamt. Ein kleiner Sieg für Sandra und Christoph. Allerdings nur ein vorübergehender.
Denn nun beschwert sich der gleiche Nachbar erneut. Die Schweine würden stinken und lärmen, behauptet er. Und: Diesmal gibt die Stadt Kleve ihm Recht! Innerhalb von nur vier Wochen sollen Sandra und Christoph ihre Schweine loswerden, heißt es Ende Januar in einem Brief – andernfalls wird ein hohes Bußgeld fällig! Erst nachdem die beiden protestieren, wird die Frist auf zwölf Wochen verlängert.
Online-Petition: Mehr als 20.000 Unterschriften für Minischweine

Die beiden Tierfreunde sind entsetzt, sie wollen sich auf keinen Fall von ihren Schweinen trennen. „Das macht mich so traurig, dass ich sage: Das geht nur über meine Leiche“, sagt Sandra. „Dann gehe ich mit weg. Die Schweine werden nicht ohne mich leben müssen. Sie werden ohne mich auch nicht leben können.“
Sandra und Christoph wollen um ihre Schweine kämpfen. Vor drei Jahren kamen bei einer Unterschriftenaktion in der Nachbarschaft bereits mehr als 60 Unterschriften für den Verbleib der Vierbeiner zusammen, heute hat das Ehepaar noch deutlich mehr Unterstützer: Sie riefen eine Online-Petition ins Leben, mehr als 20.000 Menschen haben bereits für das Wohl von Rosie und Co. unterschrieben.
Doch der Nachbar bleibt hart! Er will die Schweine unbedingt loswerden. Bei einem Gespräch mit Sandra drohte er der 55-Jährigen offenbar: „Sie werden mich noch anders kennenlernen!“ Auf eine E-Mail, in der sie anbot, eine Lärmschutzwand zu seinem Garten aufzustellen, reagierte er nicht.
Stinken und lärmen die Schweine wirklich? Das sagen die Nachbarn
Stören die Minischweine in der Nachbarschaft wirklich so sehr? Als wir dem Gehege der fünf ehemaligen Labortiere einen Besuch abstatten, stinkt es praktisch überhaupt nicht, laut sind die Schweine, abgesehen von etwas Geschmatze, auch nicht. Doch ist die Situation sonst vielleicht eine ganz andere?
„Das ist Quatsch“, sagt Nachbarin Charlotte Schlösser entschieden. „Ich höre weder die Schweine, noch riechen die.“ Auch viele andere Nachbarn bestätigen gegenüber RTL, dass die Tiere in der Nachbarschaft kaum auffallen würden. Einige wenige können den Unmut jedoch verstehen: Im Sommer würde es schon zu Gestank kommen, heißt es vereinzelt.
Sandra van de Loo-Diel hofft, dass der Konflikt am Ende doch noch ein gutes Ende nehmen wird. „Es gibt keinen Plan B“, sagt sie. Kraft gibt ihr der Zuspruch vieler Unterstützer - sowohl aus der Nachbarschaft als auch im Internet. „Das rührt mich sehr. Es gibt auch unmittelbare Nachbarn, die total hinter uns stehen. Das ist in diesem Drama tatsächlich eine schöne Erfahrung.“