Warum das global zum Problem werden könnte
Kinderärzte warnen: Erneuter Medikamenten-Engpass bei Fiebersaft und Antibiotika!

Und wieder wird es knapp bei Medikamenten! Der Verband der Kinderärzte hat vor erneuten Lieferengpässen bei Medikamenten in der kalten Jahreszeit gewarnt. „Es ist zu befürchten, dass bei hohen Infektionswellen wie im vergangenen Jahr Eltern wieder durch die halbe Stadt laufen müssen, um Fiebersäfte oder Antibiotika zu bekommen“, sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Warum das auch global zum Problem werden kann.
Grippewelle in Australien trifft vor allem Kinder - ein Vorbote für Europa?
Das Gesetz gegen diese Engpässe gehe zwar in die richtige Richtung, „wird uns aber definitiv nicht durch diesen Winter helfen und springt womöglich auch auf Dauer zu kurz“, sagte Fischbach.
Arzneimittel-Engpässe würden auch die Praxen teilweise lahm legen, weil Mitarbeiter am Telefon etliche Apotheken abklappern müssten, um die benötigten Medikamente aufzutreiben, so der Experte. „Wir blicken daher mit Sorge auf Herbst und Winter.“
Lese-Tipp: Engpass bei Fiebersaft - welche Alternativen gibt es für Kinder?
Ebenfalls bedenklich ist in diesem Zusammenhang die derzeitige Grippewelle in Australien, die vor allem Kinder betrifft. Der dortige Winter habe die Grippe mit voller Wucht zurückgebracht, berichtet die Morgenpost, und könnte eine Vorschau darauf sein, was uns im Winter in Europa erwartet. Ian Barr vom Peter-Doherty-Institut für Infektionen und Immunität in Melbourne empfiehlt darum eine rechtzeitige Grippeimpfung, um schlimmen Erkrankungen vorzubeugen.
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Trotz Reform kommt es zu Medikamentenmangel
Ein im Juli verabschiedetes Gesetz macht Vorräte von mehreren Monatsmengen für vielgenutzte Arzneimittel zur Pflicht. Preisregeln sollen gelockert werden, damit sich Lieferungen nach Deutschland für Hersteller mehr lohnen.
Auch mit der Reform sei es „nicht attraktiv genug für die Pharmafirmen, Medikamente in Deutschland zu produzieren und zu verkaufen, etwa wegen der vorgeschriebenen Festbeträge“, sagte Fischbach. „Das sind Wirtschaftsunternehmen, die im Ausland mehr verdienen.“ (dpa/akr)