Digital-kompetenter Nachwuchs
Kids in der digitalen Welt - ab wann ist es Zeit für ein eigenes Smartphone?
Fluch und Segen zugleich – das hört man oft im Zusammenhang mit Smartphone, Tablet und Co. Zeitfresser, Augenverschlechterer – für Erwachsene haben die digitalen Medien durchaus negative Begleiterscheinungen. Doch vor allem bei Kindern stellen sich viele Fragen: Was ist wichtig im Umgang mit den Medien? Wie viel Zeit ist sinnvoll? Wie schütze ich mein Kind vor Gefahren im Internet? Wie Workshops diese Fragen klären können und was die Kids ihre Mediennutzung bewerten, sehen Sie im Video.
Früh übt sich mit TikoTok, Snapchat & Co.
Sie klingen wie kleine Medienexperten im RTL-Interview: Sechstklässler reden wie selbstverständlich von ihren Handys, lustigen Reels, Spams, nervigen Memes und Stickers in Klassenchats. da wird deutlich: Die digitalen Medien sind längst Alltag der Kids – und das von klein an. „Seit ich fünf bin, hab ich ein Handy“, erzählt Schüler Nikica. Und das geht vielen seiner Mitschüler so: Bereits vor der Schule gibt es ein altes abgelegtes Handy von den Eltern, mit dem man zum Beispiel zunächst nur Fotos machen und ein Spiel spielen kann. Doch in der 5. Klasse sind es dann plötzlich schon Apps wie TikTok, Snapchat und Whatsapp, mit denen sich die Kids auseinandersetzen.
"Digitale Welt" als Schulfach in Hessen
Digitale Medien gehören zum Alltag der Kinder und Jugendlichen dazu. Das hat auch das hessische Kultusministerium erkannt. Mit Beginn des aktuellen Schuljahres wurde das Fach "Digitale Welt" testweise eingeführt. Anfang 2023 erklärte Kultusminister Alexander Lorz (CDU): "Das Wesen dieses Fachs ist es ja gerade, dass wir eine sehr praktische Herangehensweise haben. Das heißt, die Schülerinnen und Schüler erleben es wirklich in der praktischen Anwendung.“ Diese Praxis mit digitalen Medien wie Smartphones und Tablet sollen auch Workshops wie die vom Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen (MuK), fördern.
Workshops sollen medienkompetente Kids schaffen
"Wir verbieten nichts, sondern wir möchten, dass die Kinder selbstbestimmt herausfinden, was ihnen gut tut und was nicht. Dabei begleiten wir sie, weil wir sind diejenigen, die fragen: Was machen die Medien mit dir?“, erklärt Ilona Einwohlt, MuK-Bildungsreferentin. Ihre Workshops klären aber auch über die Gefahren im Netz auf. Zum Beispiel, wie schütze ich mich vor Cybergrooming - also der gezielten Anbahnung sexueller Kontakte mit Minderjährigen über das Internet. Gerade jüngere Kinder treffen diese Themen oft unvorbereitet. „Wir müssen unbedingt unsere Kinder und Jugendlichen begleiten und sie für die Gefahren sensibilisieren", warnt Ilona Einwohlt.
Die Erklärfilme von Muki und Hessi auf der Website des MuK richten sich zusätzlich an Kinder im Grundschulalter. Computer und Spielesucht, Datenschutz, Altersfreigaben für Serien, Filme und Spiele, Fakenews und Mobbing sind auch dabei große Themen.
Kinder in der digitalen Welt: Sicherheitstipps für Eltern
Das Bundesinnenministerium gibt Eltern Tipps, wie sie ihre Kinder im Netz schützen können:
Digitale Aufenthaltsorte kennen und prüfen.
Eigene Benutzeroberfläche für Kinder anlegen.
Altersgerechte Software nutzen.
App-Downloads beschränken.
Filter für Suchmaschinen aktivieren.
Nutzungsdauer begrenzen.
Über Persönlichkeitsrechte und Datenschutz aufklären.
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