Wetten, einiges davon essen Sie täglich?Kidneybohnen, Kartoffeln, Rhabarber und Co.: Diese Lebensmittel können zur Vergiftung führen

Frau isst Mandeln.
Lebensmittel, die bei vielen von uns wahrscheinlich gar nicht mal so selten auf dem Teller landen, sollten jedoch nur in Maßen verzehrt werden. Ansonsten könnte eine Vergiftung drohen!
Ihor Pukhnatyy, iStockphoto, istockphoto

Auch an sich harmlose Lebensmittel können in hoher Dosis giftig wirken!
Es gibt Pflanzen und Tiere, von denen weiß jeder, dass sie giftig sind: So käme wohl kaum jemand auf die Idee, in einen Fliegenpilz zu beißen oder einen Kugelfisch zu essen. Doch: Es gibt auch Lebensmittel, die an sich harmlos, in hoher Menge verzehrt jedoch giftig sind.

Die Menge macht das Gift

Essen ist nicht nur lecker, sondern auch lebensnotwendig: Nahrung versorgt uns mit wichtigen Nährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Energie. Dennoch sollten wir manche Lebensmittel mit Vorsicht und vor allem maßvoll genießen. Denn sie können nicht nur zu Magengrummeln, sondern schlimmstenfalls zum Tode führen, wenn wir eine zu große Menge davon essen. Doch welche Lebensmittel zählen dazu?

Marzipan und Co.: Bittermandeln enthalten Amygdalin

Für viele gehören gebrannte Mandeln zu jedem Kirmes- oder Weihnachtsmarktbesuch. Auch in Form von Marzipan verzehren viele Menschen diese Mandeln in rauen Mengen. Aufpassen sollten Sie jedoch beim Verzehr von Bittermandeln im Rohzustand. Dann können sie nämlich lebensgefährlich sein! Verantwortlich dafür ist das in Bittermandeln enthaltene Amygdalin, das in unserem Magen in Blausäure umgewandelt wird. Daher sollten Erwachsene nicht mehr als etwa 50 rohe Bittermandeln pro Tag essen, Kinder maximal fünf bis zehn.

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Frühjahrs-Liebling Rhabarber: Hier versteckt sich Oxalsäure

Ob kombiniert mit Erdbeere als Marmelade oder in Kuchen: Viele lieben den sauer-herben Geschmack von Rhabarber. Doch: Auch dieses Gemüse kann Vergiftungen verursachen. Warum? Es enthält Oxalsäure. Die verursacht unter anderem auch den stumpfen Geschmack, den Rhabarber nach dem Essen hinterlässt. Da Oxalsäure Nieren- und Blasensteinen führen kann, sollten Menschen mit Nierenbeschwerden komplett auf Rhabarber verzichten. Die meiste Oxalsäure steckt übrigens in den Blättern, weshalb Sie diese immer entfernen und keinesfalls mitessen sollten.

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Roh eine Gefahr: Grüne Bohnen enthalten Phaseolin

Auch bei grünen Bohnen würde wohl niemand annehmen, dass der Verzehr in irgendeiner Form gefährlich sein könnte. Doch: Roh dürfen sie keinesfalls gegessen werden. Sie enthalten nämlich das für uns giftige Phaseolin. Dieser Eiweißstoff kann bei Menschen allergische Reaktionen auslösen und wird erst durch das Kochen zerstört. Vor allem Kinder sollten man im Auge behalten, wenn sie im Garten grüne Bohnen züchten. Bei ihnen können bereits bis zu sechs roh verzehrte grüne Bohnen zu schweren Vergiftungen bis hin zum Tod führen.

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Im Video: Bitterstoffe: Warum Gemüse zur tödlichen Gefahr werden kann

Muskatnuss: Halluzinationen durch ätherisches Öl

Muskatnuss ist ein leckeres Gewürz und verleiht beispielsweise Püree, aber auch Lebkuchen einen besonderen Geschmack. Außerdem wird ihm – in geringen Dosen – eine anregende Wirkung zugeschrieben. In höherer Konzentration kann Muskat jedoch Halluzinationen auslösen und Kopf- und Magenschmerzen verursachen. Verantwortlich dafür ist das in Muskatnuss enthaltene ätherische Öl Myristicin. Bereits der Verzehr einer halben Muskatnuss kann für Erwachsene tödlich sein, bei Kindern genügt schon eine deutlich geringere Menge. Wer Muskat jedoch nur zum Würzen seiner Speisen verwendet, braucht sich über eine mögliche Vergiftung keine Gedanken zu machen.

Grüne Stellen und keimende Stellen: Kartoffeln bilden giftiges Solanin

Bei vielen Menschen kommen sie wenn nicht täglich, so doch mehrmals pro Woche auf den Tisch. Und doch enthalten Kartoffeln mit Solanin einen Stoff, der giftig ist. Mit Hilfe von Solanin schützt sich die Pflanze gegen Fäulniserreger. Besonders viel Solanin enthalten die grünen oder auch keimende Stellen in Kartoffeln. Diese sollten Sie also immer wegschneiden. Solanin kann Kopfschmerzen, Durchfall und Erbrechen auslösen, schlimmstenfalls aber auch tödlich wirken. Doch Solanin wird beim Kochen weitestgehend zerstört, sodass Sie sich beim Verzehr gekochter Kartoffeln keine Sorgen machen müssen.

Kidneybohnen: Auch die beliebte Salateinlage ist giftig

Ob im Salat oder in Chili con carne: Kidneybohnen sind eine sehr beliebte Bohnenart. Und dennoch zählen Kidneybohnen zu den giftigsten Lebensmitteln überhaupt. Grund dafür ist ihr hoher Gehalt an Phytohämagglutinin, das aber beim Kochen zerfällt und damit unschädlich wird. Wichtig ist jedoch, dass das Wasser wirklich kocht. Werden die Bohnen lediglich erhitzt, kann sich die Menge des giftigen Stoffs sogar noch erhöhen. Kidneybohnen, die Sie in Konservendosen im Supermarkt kaufen, sind übrigens schon gekocht und können bedenkenlos zum Kochen und für Salat verwendet werden.

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