Strack-Zimmermann im RTL-Frühstart

Keine Unterhosen und schlechte Ausrüstung: 15.000 Bundeswehrsoldaten für Eingreiftruppe wird "Mammut-Aufgabe"

von Nina Lammers

Beim Gipfel in Madrid hat Deutschland zugesagt, die Eingreiftruppe der NATO mit 15.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr zu unterstützen. Doch Ausrüstung und Equipment der Truppe sind mangelhaft. Das wird eine „Mammutaufgabe“, sagt die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Marie-Agnes Strack-Zimmermann im RTL-Frühstart.
Außerdem beantwortet sie im Video, warum die Lieferung von 50 Marder-Panzern an die Ukraine möglich wären und wie ernst man Putin Drohung nehmen sollte. Russland hatte mit „Ausgleichsmaßnahmen“ gedroht, nachdem die NATO angekündigt hat, ihre Truppen massiv zu vergrößern.

"Gewisse Bequemlichkeit" im Ministerium

Rekruten stehen mit Gewehren auf dem Marktplatz von Marienberg (Erzgebirgskreis) am Donnerstag (09.09.2010). Mehr als 300 Soldaten legten auf dem Marktplatz ihr feierliches Gelöbnis ab. Die Rekruten absolvieren seit Anfang Juli ihren Grundwehrdienst in den sächsischen Bataillonen in Marienberg, Frankenberg und in dem thüringischen Gera. Ein Großteil von ihnen stammt aus Sachsen und Thüringen. Wegen der gegenwärtigen Strukturveränderungen in der Bundeswehr steht es ihnen frei, den ursprünglich neunmonatigen Dienst an der Waffe auf sechs Monate zu verkürzen. Foto: Peter Endig/lsn/lth
Bundeswehr-Gelöbnis in Marienberg
picture alliance / ZB, Peter Endig

Mit der Zusage, die NATO-Eingreiftruppe mit 15.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr zu unterstützen, stünden Politik und Industrie vor einer „Mammutaufgabe“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

„Da werden jetzt einige Köpfe rauchen im Ministerium, auch im Beschaffungsamt“, sagte sie im RTL-Frühstart. Es gehe nicht nur darum vor Ort zu sein, sondern auch kampffähig zu sein. Das Material müsse bereitstehen und die Soldatinnen und Soldaten müssten trainiert werden.

„Die, die die Verantwortung haben im Ministerium und auch im Beschaffungsamt haben in den letzten Jahren ja eine gewisse Bequemlichkeit an den Tag gelegt, weil die natürlich nicht wirklich mit dem gerechnet haben, mit dem wir jetzt konfrontiert sind“, so Strack-Zimmermann, „das bedeutet, dass alle Bedenkenträger sich jetzt verabschieden sollten. Es zählt jetzt die Tat.“

Marder: „Das ist ein Panzer, den wir liefern könnten.“

Nachdem Verteidigungsministerin Christine Lambrecht der Ukraine 3 weitere Panzerhaubitzen zugesagt hat, soll mit den Waffenlieferungen noch nicht Schluss sein – zumindest, wenn es nach der FDP geht. Strack-Zimmermann hält die Lieferung von 50 Panzern des Typs Marder für möglich. „Das ist ein Panzer, den wir liefern könnten“, sagte sie. Die Bundeswehr habe im Bestand 350 Marder. „Einen Teil davon zu liefern, sind wir als Freie Demokraten der Meinung kann man und sollte man machen“, sagte sie.

Es sei richtig, dass Deutschland die Panzer brauche, aber 50 könne die Industrie innerhalb eines Jahres kompensieren. Ebenfalls richtig sei das Argument, bei Waffenlieferungen werde mit den Franzosen und Amerikanern Rücksprache gehalten. „Aber es stünde Deutschland gut zu Gesicht zu sagen, dass wir eben damit anfangen und die anderen bitten, auch nachzuziehen“, so Strack-Zimmermann, „wir könnten da auch mal einen Schritt vorgehen, ohne immer zu warten, dass ein anderer sich zuerst bewegt.“

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