Auch bei der Queen reiste kein US-Präsident an
Keine Lust auf Charles' Krönung: Biden wird wohl fehlen

Einem Bericht der Washington Post zufolge wird US-Präsident Joe Biden bei der offiziellen Krönungszeremonie für Großbritanniens König Charles III. wohl nicht anwesend sein. Stattdessen will er seine Frau schicken. Damit würde Biden in historische Fußstapfen treten.
Biden reiht sich ein
Am 6. Mai wird Charles III. offiziell die Nachfolge seiner Mutter Queen Elizabeth II. antreten und in London offiziell zum König gekrönt. Zwar ist er bereits seit dem Tod von Elizabeth im vergangenen September Regent, doch das soll nun noch einmal so richtig gefeiert werden. Kulturministerin Michelle Donelan verspricht eine „Mischung aus Tradition und Moderne, Kultur und Gemeinschaft.“ Doch die Aussicht auf eine pompöse Feier inklusive tausender schaulustiger Gäste scheint nicht jeden zu begeistern. Einer der scheinbar keine Lust auf die Zeremonie hat, ist US-Präsident Joe Biden.
Laut einem Bericht der Washington Post unter Berufung auf hochrangige Beamte will der 80-Jährige der Krönung fernbleiben, stattdessen seine Frau und First Lady Jill (71) als Kopf einer Delegation nach London schicken. Keinesfalls unüblich, denn noch nie wohnte ein US-Präsident der Krönung eines britischen Monarchen bei. Als 1953 Königin Elizabeth II. gekrönt wurde, entsandte der damalige Präsident Dwight D. Eisenhower ebenfalls nur eine Delegation.
"Er hält Charles zum Narren"
Doch die Historie kümmert Biden eigentlich wenig. Bei der Beerdigung der Queen im vergangenen September war er noch selbst anwesend. Nach Einschätzung der britischen Botschafterin in den USA, Karen Pierce, tat dies zum ersten Mal überhaupt ein Präsident der Vereinigten Staaten. Das kam positiv auf der Insel an. Doch dass Biden nun der Krönung nicht beiwohnen möchte, sorgt dagegen für britisches Unverständnis.
„Das scheint ziemlich nachlässig zu sein, ich möchte fast sagen, dass er ihn zum Narren hält, weil er nicht kommt“, sagte Bob Seely, Mitglied des britischen Parlaments für die konservative Partei, dem Telegraph. Das Weiße Haus äußerte sich bislang nicht zu den Plänen des Präsidenten. (jak)