Berufung abgelehnt
US-Basketball-Star Griner sitzt weiter in Russland in Haft

Sie ist das Gesicht des Frauen-Basketballs in den USA: Brittney Griner, die zweifache Olympiasiegerin. Doch weitere Erfolge wird die 32-Jährige wohl nicht mehr sammeln können. Seit Februar sitzt sie in Russland im Gefängnis – zu Unrecht, wie viele denken. Trotzdem muss sie dort nun weiter bleiben. Denn der Einspruch der US-Basketballerin gegen ihre Verurteilung zu neun Jahren Haft wegen Drogenschmuggels ist abgelehnt worden.
US-Präsident Biden drängt auf Freilassung
Das gab das Gericht in Krasnogorsk in der Nähe von Moskau nach Griners Anhörung am Dienstag bekannt. Die US-Regierung um Präsident Joe Biden, die sich seit Monaten für Griners Freilassung einsetzt, bezeichnete die Entscheidung des Gerichts als „weiteres juristisches Scheinverfahren“, Griner werde weiter „zu Unrecht und unter unerträglichen Umständen inhaftiert“ gehalten.
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Griner selbst hatte in einer Video-Schalte beteuert, die Haft sei „sehr, sehr stressig und traumatisch“ und bat das Gericht darum, die Strafe zu reduzieren. Das Gericht lehnte dies ab, erklärte aber, dass jeder Tag ihrer Haft als eineinhalb Tage auf ihre Strafe angerechnet würde.
Im Video: Hammer-Urteil gegen Brittney Griner
Warum wurde der Sport-Star überhaupt verhaftet?
Die zweifache Olympiasiegerin ist seit Februar inhaftiert. Sie war am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden, weil sie Vape-Kartuschen mit Cannabis-Öl in ihrem Gepäck mitführte. Das Urteil war Anfang August gefällt worden. Marihuana ist in Russland verboten. Griner sagte aus, sie habe aufgrund ihrer zahlreichen Verletzungen die Erlaubnis eines US-Arztes, medizinisches Cannabis zu nutzen.
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Die Anwälte der Spitzensportlerin sagten nach dem Urteil, ihre Mandantin bleibe „eine der am härtesten bestraften Angeklagten in Russland“. Andere Angeklagte in ähnlichen Fällen würden mit einer Bewährungsstrafe oder einer Haftstrafe von maximal sechs Jahren belegt werden. (jlu/sid)