"Sie ist ein Teil unserer Familie."

Katze Polya aus Kiew findet Zuflucht vor den Bomben

Die Flucht mit Haustieren ist eine echte Herausforderung, denn oft sind die Vierbeiner in Flüchtlingsheimen verboten. Glücklicherweise gibt es in Hessen zwei Tierheime, die genau für diesen Notfall gewappnet sind und nicht nur den Tieren, sondern auch gleich deren Herrchen und Frauchen eine Unterkunft mit anbieten können.

Katerina ist aus der Ukraine geflohen.
Für Katerina stand früh fest: Sie flieht nicht ohne ihre Katze Polya.
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Besitzerin Katerina geht nicht ohne ihre Katze

Das Tierheim in Bad Karlshafen hat auf dem Gelände freie Wohnungen, hier haben nun die ukrainische Familie Samofal und ihre Katze Polya ein neues Zuhasue gefunden. Der Tierheim-Leiter Karsten Plücker ist froh um jede Familie, der er helfen kann.

Für Katze Polya waren die vergangenen Tage sehr stressig. Gemeinsam mit ihrer Besitzerin Katerina Samofal ist sie rund 2.000 Kilometer von Kiew bis nach Deutschland gefahren. Die Fahrt war für alle eine echte Belastungsprobe. "Die ersten 1000 Kilometer waren ein großer Stress für alle im Auto, weil sie die ganze Zeit ohne Ende gejault hat", so Katerina.

Egal wie anstrengend die Flucht auch war, für die Tierfreundin stand fest: Sie geht nicht ohne ihre Katze. "Es ist mir genauso wichtig, mit ihr hier zu sein wie mit meiner Mutter - sie ist ein Teil unserer Familie. Wenn wir kein Auto gehabt hätten, oder im Bus keine Katzen erlaubt gewesen wären - dann wären wir in Kiew geblieben."

Tierheim nimmt Flüchtlinge auf
Tierheim-Leiter Karsten (li.) hat ein Herz für Tiere UND Menschen.
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Viele Flüchtlingsheime verbieten Haustiere

Haustiere sind für gewöhnlich keine gern gesehenen Gäste in Flüchtlingsheimen. In den meisten Fällen müssen sie an Tierheime weitergeleitet werden. Anders ist das in der Wau-Mau-Insel in Kassel oder dem Tierheim in Bad Karlshafen. Das Team dort nimmt Familien und Haustiere in leer stehende Wohnungen auf. Tierheim-Leiter Karsten Plücker ist froh um jede Hilfe, die er leisten kann: „Es tut mir ja nicht weh, wenn ich eine Wohnung habe, die ohnehin leer steht und ich zur Verfügung stelle. Heute Abend kommt noch eine Familie mit Katzen, die hier einzieht. Also von daher: Es ist schön zu helfen!“

Diese immense Hilfsbereitschaft ist bei den Ukrainern angekommen und auch Katerina weiß nicht, wohin mit ihren Gefühlen: „Wir könnten jedes Mal heulen, wenn wir diese große Hilfe bekommen. Das berührt uns tief in unseren Herzen. Dafür sind wir sehr dankbar."

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Familien können Unterstützung gebrauchen

Diese Unterstützung kann Katerina gut gebrauchen. Ihre Angst und ihre Sorgen um ihren Mann und weitere Freunde und Verwandte in der Heimat nehmen ihr jede Ruhe. Wie lange Katerina Samofal mit ihrer Familie in Nordhessen bleiben wird, weiß keiner. Eine schwierige Situation, doch Kätzchen Polya und ihre Familie sind dankbar, nun in Sicherheit zu sein. (hdi)