Kassel vs. Gießen

Die einen lassen mit 2G-Band shoppen, die anderen nicht

Seit der hessische Einzelhandel nur noch Kundinnen und Kunden mit einem gültigen 2G-Nachweis einkaufen lassen darf, ist auch Schlange stehen vor Läden an der Tagesordnung. Insbesondere das Weihnachtsgeschäft belastet die Einzelhändler zusätzlich. Um Kontrollen wie diese zu vereinfachen, setzen einige Städte in Hessen nun auf 2G-Bändchen, mit denen sich ein Impf- bzw. Genesenenstatus leicht nachprüfen lässt.

In Kassel freut man sich über die Bändchen-Lösung

Das Konzept scheint aufzugehen. Laut Alexander Wild von City Kaufleute Kassel, spare jeder Kunde durch das Bändchen am Arm rund ein Drittel der Shoppingzeit. „Das hört sich jetzt vielleicht nicht so viel an, aber das ist gerade, wenn es kalt ist und man es eilig hat ganz cool, wenn man nicht so lange anstehen kann und sagen kann, ich habe ein Bändchen", erzählt er uns im Interview. Auch die Kundinnen und Kunden sind angetan von der Idee, endlich müsse man nicht mehr ewig nach allen Ausweisdokumenten kramen.

Gießen sagt nein zum 2G-Bändchen

Nicht überall ist man der Bändchen-Lösung so offen gegenüber wie in Kassel. Gießen beispielsweise setzt nach wie vor auf die klassische Kontrolle. Warum man hier den Bändchen skeptisch gegenübersteht, hat uns Markus Pfeffer von der Einkaufsmeile Seltersweg erklärt: „Weil wir festgestellt haben, dass die großen Ketten ihre eigenen Prozesse und Systeme haben und gar keine Bändchen vergeben wollen, weil sie das Risiko sehen, dass irgendwer irgendwem ein gefälschtes Bändchen gibt.“

Bändchen lassen sich schließlich leichter fälschen als Impfnachweise und sollte ein Geschäft versehentlich einen Menschen ohne Nachweis einkaufen lassen, sind 2.000 Euro Strafe fällig.

(pwe/kmü)