Tierischer Trubel
Schlauer Pfau büxt aus Golfclub aus: Hildegard hält ganz Karben auf Trab
Ganz unverhofft war die Stadt Karben in Hessen um einen tierischen Einwohner reicher: Seit Anfang Juni hält Pfau Hildegard den kleinen Ort auf Trab. Der laute, gefiederte Mitbewohner, der es sich plötzlich auf den Dächern und in den Gärten der Nachbarschaft gemütlich gemacht hatte, wurde anfangs ziemlich kritisch beäugt. Mehrere Einfang-Versuche schlugen fehl. Doch mittlerweile ist der Pfau den 21.000 Einwohnern Karbens ans Herz gewachsen.
Schlauer Pfau weicht Polizei, Feuerwehr und Betäubungspfeilen aus

Vor wenigen Wochen bemerkten die ersten Einwohner einen unerwarteten Besucher auf ihren Grundstücken. „Sie gibt richtige Schreie ab“, erzählt Anwohnerin Chantal Busch in einem RTL-Interview. Die Nachbarschaft alarmierte das Ordnungsamt, das daraufhin Ortspolizei und Feuerwehr verständigte.
Insgesamt 15 Einsatzkräfte waren vor Ort und versuchten, den Pfau zunächst mit einem Netz einzufangen. Doch das flinke Tier entwischte den Feuerwehrleuten immer wieder. Der Pfau hatte wohl einfach keine Lust, seine Freiheit aufzugeben. Vielleicht gefiel es dem Vogel aber auch einfach zu gut in Karben. Laut „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ war er aus einer Voliere eines Golfclubs abgehauen.
Nach stundenlanger Jagd holten die Einsatzkräfte einen Tierarzt hinzu, der den schlauen Pfau zunächst betäuben sollte. Sieben Betäubungspfeile schoss er ab, doch der Pfau hüpfte immer wieder davon. Keine Chance für den Veterinär. Der Pfau war einfach zu schlau – und blieb unversehrt in Freiheit zurück, während die Jäger unverrichteter Dinge von dannen zogen.
Pfau Hildegard ist in Karben beliebt
Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist der Pfau in seiner neuen Umgebung ein angesehener Nachbar. Besonders bei den jüngeren Karbenern kommt der Pfau gut an: „Die Kinder lieben das Tier. Sie nennen den Pfau Hildegard“, schwärmt Mutter Chantal Busch.
Und auch die Feuerwehr sieht sich nicht gezwungen das Tier aus seiner neuen Umgebung zu entreißen. Stadtbrandinspektor Christian Becker erklärt uns, dass „es hier vor Ort ist und lebt. Es ist gesund und deswegen gibt es keinen Grund für eine Tierrettung.“
Jetzt muss sich der Eigentümer um sein ausgebüxtes Tier kümmern. Die Nachbarschaft nimmt die ungewöhnliche Situation mit Humor. Es gibt bereits Wettbewerbe untereinander, wer die meisten Pfauenfedern sammelt, die Hildegard bei ihren Wanderungen durch die Nachbarschaft verliert. (jer)