Ihre Doppelgängerin sollte sterben
Mordversuch mit Käsekuchen: Täterin zu langer Haftstrafe verurteilt

Das war es mit der Freiheit: 21 Jahre Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung und später Ausweisung in ihre russische Heimat. So lautet das Urteil eines New Yorker Gerichts gegen Victoria N., die eine Frau mit Käsekuchen ermorden wollte, um ihre Identität zu stehlen.
Staatsanwältin: Victoria N. ist eine "skrupellose und berechnende Hochstaplerin"

Victorias Opfer Olga T. zeigte sich erleichtert nach dem Richterspruch. N. zeigte bei der Urteilsverkündung keinerlei Reue. Der Richter betonte mehrfach daraufhin, dass er Victoria N. für extrem gefährlich hält. Er nannte sie „teuflisch.“
Die 47-jährige Russin war bereits im Februar des Mordversuchs an Olga T. schuldig befunden worden. Sie hatte versucht, die ihr äußerst ähnlich sehenden Frau mit einem Käsekuchen zu vergiften. Motiv: sie wollte in Olgas Identität schlüpfen, unter der sie ein neues Leben beginnen wollte. Möglicherweise, weil sie bereits in der Vergangenheit getötet haben soll.
Bei der jetzigen Verhandlung ging es das Strafmaß. Staatsanwältin Melinda Katz erklärte hierzu: „Eine skrupellose und berechnende Hochstaplerin geht für lange Zeit ins Gefängnis, weil sie versucht hat, sich mit Mord persönlichen Profit und Vorteil zu verschaffen.“
Opfer Olga T. verliest bewegendes Statement: "Stundenlang in den Schlaf geweint"

Olga T. hatte vor Gericht ein bewegendes Statement verlesen. Nachdem sie den Mordanschlag überlebt hatte, habe sie bis zu N.‘s Verhaftung in ständiger Angst gelebt. Sie fürchtete, die Täterin würde „zurückkommen, um zu beenden, was sie begonnen hat.“ Weiter erzählte sie, dass sie „Stunden damit zugebracht hat, mich in den Schlaf zu weinen und darüber nachzudenken, was mit mir passiert ist.“
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Richter Kenneth C. Holder schickt N. für ihre Tat 21 Jahre ins Gefängnis. Danach soll sie für fünf Jahre in Sicherungsverwahrung und nach Ablauf dieser Frist nach Russland ausgewiesen werden.
RTL-Reporterin Johanna Schnüpke hat die Verbrecherin während der Urteilsverkündung beobachtet, sie saß nur wenige Meter entfernt von ihr. „Sie hat immer wieder den Kopf geschüttelt und schwer unter ihrer Maske geatmet“, berichtet sie. Auffällig: „Sie hätte die Möglichkeit gehabt, ans Mikrofon zu treten und sich zu entschuldigen. Das hat sie nicht gemacht und auch diesmal wieder keine Reue für ihre Taten zu gezeigt“, so Schnüpke.
Video: Victoria N. wollte ihre Doppelgängerin mit Käsekuchen töten
Victoria N.'s vergifteter Kuchen macht Olga T. bewusstlos
Bei ihrem Mordversuch im August 2016 folgte Victoria N. einem heimtückischen Plan. Sie lud sich bei ihrem Opfer ein und brachte ihr Kuchen mit. Die beiden Frauen kannten sich, Olga T. war N.‘s Kosmetikerin. Ein Kuchen enthielt Phenazepam – ein hochwirksames Betäubungsmittel aus Russland.
Olga T. wurde bewusstlos und überlebte nur durch einen glücklichen Zufall, weil ein Freund sie am Tag nach der Giftattacke zufällig findet. Hoffentlich kann sie mit dem Kapitel ihres Lebens nun abschließen.