Kabinett billigt Mindestlohn in Fleischwirtschaft
Die Bundesregierung hat die Umsetzung des von den Tarifparteien vereinbarten Mindestlohns für etwa 100.000 Beschäftigte in der Fleischindustrie auf den Weg gebracht. Das Kabinett gab grünes Licht für die Aufnahme von "Schlachten und Fleischverarbeitung" als neunte Branche in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hatte im Januar erstmals mit den Arbeitgebern der Fleischwirtschaft einen Mindestlohntarifvertrag abgeschlossen. An den Verhandlungen waren auch Branchengrößen wie Tönnies, Vion, Danish Crown und Westfleisch beteiligt. Die Branche will sich damit auch vom Schmuddelimage befreien, was die Arbeitsbedingungen vor allem in Schlachthöfen angeht. Dort werden nach Darstellung der Gewerkschaft NGG auf Grundlage von Werkverträgen zu Tausenden aus dem Ausland entsandte Arbeitnehmer zu Niedriglöhnen beschäftigt.