Tappen Sie nicht in die App-Falle!
Jahresrückblick mit Instagram Wrapped: Warum das keine gute Idee ist

Alle Jahre wieder kommt…der ganz persönliche Jahresrückblick.
Wir kennen es von Spotify: Jedes Jahr warten wir ganz gespannt wie kleine Kinder auf unseren musikalischen Rückblick, den uns die App erstellt. Spotify Wrapped nennt sich das. Und ein solchen Wrapped-Jahresrückblick können wir uns jetzt auch für Instagram erstellen lassen. Doch davon sollten wir besser die Finger lassen. Warum Instagram Wrapped echt gefährlich ist!
RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp – HIER direkt ausprobieren!
Schaut mein Ex sich ab und zu mein Profil an? Das würde uns ja schon interessieren!
Es sollen interessante Einblicke in unser ganz persönliches Instagram-Jahr 2023 sein: Wie viele Stunden habe ich dieses Jahr auf Instagram verbracht? Wie viele User haben mich blockiert? Wer hat sich mein Profil angeschaut? Wie viele User haben Screenshots von meinen Posts gemacht?
Diese Infos – und viele weitere – gibt uns Instagram Wrapped. Aufbereitet in hübschen bunten Grafik-Slides. Aber können die Ergebnisse überhaupt stimmen?
Etliche User teilen ihre Instagram-Jahresrückblicke auch auf TikTok. Dort hat der Hashtag fast 97 Millionen Aufrufe. In immer mehr dieser Videos warnen die TikToker aber auch vor diesem Trend.
Lese-Tipp: RTL-Redakteurin gesteht: Deshalb MUSSTE ich Instagram (vorerst) löschen
Dubiose Firma steckt hinter der App
Und hier fängt das Problem an: Instagram selbst bietet eine solche Rückblick-Funktion überhaupt nicht an! Das tut nur eine Drittanbieter-App: Wrapped for Instagram (Apple) oder Wrapped (Google) heißt sie – und steht nicht in Zusammenhang mit Instagram. Wenn man sich die App genauer anschaut, gibt es Ungereimtheiten. Darüber berichtet unter anderem das Magazin Business Insider. Herausgegeben wird sie von Wrapped Labs, LLC. Das Unternehmen soll angeblich in Kalifornien sitzen. Laut Business Insider gibt es eine Firma mit dem Namen im dazugehörigen Handelsregister aber nicht.
Lese-Tipp: Neues Modell: Wer jetzt für Facebook und Instagram monatlich zahlen muss
App sackt persönliche Anmeldedaten der User ein
Der schwerwiegendste Kritikpunkt: Die App, hat man sie einmal installiert, fordert die Eingabe der persönlichen Instagram-Anmeldedaten. Das ist schon datenschutzrechtlich fragwürdig. Wer dann tatsächlich die Login-Daten eingibt, erhält die Auswertung seines Instagram-Profils. Verschiedene TikTok-Nutzerinnen und Nutzer berichten von ihren Ergebnissen.
Instagram selbst erhebt diese Daten nicht einmal, berichtet der Business Insider. Wie also soll die Drittanbieter-App sie überhaupt auswerten? Daran lassen auch die Videos und Kommentare einiger TikTok-User zweifeln. Einige berichten darüber, dass in ihrer Statisik über die „engsten Freunde des Jahres“ eine Person auftaucht, mit der sie schon jahrelang keinen Kontakt hatten. Andere haben die App mehrmals neu installiert und immer wieder neue, andere Daten bekommen.
Lese-Tipp: Facebook und Instagram verkaufen blauen Haken im Abo – brauche ich den auch?
Alternativ: Schönes Videos als Jahresrückblick
Statt in diese App-Falle zu tappen, sollten wir also vielleicht lieber ein Reel schneiden oder verschiedene Fotos posten, um uns so an die schönsten Momente des Jahres zu erinnern. Macht eh mehr Spaß, als irgendwelche schnöden Zahlen. (sli)