Nach viralem TikTok-Video

Italien: Lehrerin zerrt 24 Schüler vor Gericht

Nur ein Schüler habe sich bisher entschuldigt

Die Tat ereignete sich im vergangenen Oktober. Kein gewöhnlicher Tag für die Lehrerin Maria Cristina Finatti aus der italienischen Stadt Rovigo. Ihre Schüler beschossen sie. Das dabei entstandene Video wurde zum TikTok-Erfolg.

Heute ist Finatti – auch, wenn ihr nichts passiert ist – nur noch eines: sauer. „Nur einer der 24 Schüler hat sich bei mir entschuldigt,“ sagt die Dozentin. Daher hat die Biologie-Lehrerin nun bei einem italienischen Jugendgericht Klage wegen Verletzung, Beleidigung, Verleumdung und Verfolgungshandlungen eingereicht.

Doch was ist eigentlich passiert? Finatti soll die Schüler an besagtem Tag mehrfach dazu aufgefordert haben, die Handys wegzulegen. Als die erste Kugel sie am Kopf traf, sprang sie auf, um die Waffe zu beschlagnahmen. Währenddessen stellte einer der Schüler das Video bereits online. „Eine zweite Gummikugel traf mich. Aber niemand stand auf, um sich von der Aktion zu distanzieren. Ich bin weinend aus dem Schulzimmer gegangen,“ erzählt die Lehrerin weiter.

Schüler schließen einen Pakt gegen ihre Lehrerin

Inzwischen seien bereits drei Monate vergangen und immer noch gäbe es keinen Schuldigen. Und Finatti glaubt auch zu wissen wieso: „Die Schüler haben einen Pakt geschlossen, nichts zu sagen, sie verraten den Schuldigen nicht.“ Auch die Eltern stellen sich auf die Seite ihrer Kinder und seien zu keiner Entschuldigung bereit. Solidarität erhält die Lehrerin allein von ihren Arbeitskollegen. „Sie erzählten mir von ihren Erfahrungen mit unhöflichen Schülern. Was mir passiert ist, ist echt schlimm, aber ich bin nicht die Einzige“, erzählt Finatti heute. Wie der Prozess vor Gericht ausgehen wird, ist noch unklar. (jjä)