Mutter wusste von Anfang an Bescheid
Joe O’Reilly erschlägt Ehefrau und täuscht ganz Irland – könnte er bald freikommen?
Dieser Fall hat ganz Irland schockiert!
Joe O’Reilly will frei sein für seine Affäre und erschlägt am 4. Oktober 2004 seine Ehefrau Rachel. Den Mord lässt er wie einen schiefgelaufenen Einbruch aussehen. Sogar in Fernsehsendungen und Interviews gibt sich als geschockter, trauernder Witter. Rachels Mutter schöpft jedoch von Anfang an Verdacht und Jahre später wird O’Reilly schließlich als Mörder von Rachel überführt. Könnte er nun freikommen?
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O’Reilly erschlug Ehefrau Rachel und täuschte ganz Irland – nun könnte er freikommen!

Es ist der 4. Oktober: Rachels Leichnam wird von ihrer Mutter in ihrem Haus nördlich von Dublin gefunden. Kurz darauf kommt auch Joe O’Reilly dazu. Er spielt den geschockten Ehemann – doch Rachels Mutter weiß sofort: Etwas stimmt nicht. „Er tat so, als würde er sie wiederbeleben wollen. Er hat sie aber gar nicht richtig angefasst. Und dann nahm er die Hände an den Kopf und sagte, ‚Gott Rachel, was hast du nur getan!‘ und ich dachte mir, was meint er damit?“, erinnert sich Rose, Rachels Mutter.
In ihrem Herzen habe sie es sofort gewusst, sagt die trauernde Mutter. Für die Beamten jedoch wirkt damals alles wie ein Einbruch – darauf deuten unter anderem durchwühlte Schränke und zerstreute Gegenstände hin. Außerdem hat O’Reilly ein Alibi. Besonders dreist: Der trauernde Ehemann lädt Journalisten zu sich nach Hause ein, spielt auch der Öffentlichkeit den verzweifelten Wittwer vor. In Interviews geht er noch einen Schritt weiter, wendet sich an den Mörder, der eigentlich er selbst ist: „Was hat Rachel nur getan, dass du ihr so etwas antust? Machst du das bald wieder? Du brauchst Hilfe!“, sagt er in die Kamera.
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Ermittler überführen O’Reilly durch verdächtige SMS
Nach und nach kommen auch bei den Ermittlern Zweifel auf – nicht nur, wegen seiner Gefühlskälte und seinem selbstbewussten Auftreten direkt nach dem Mord. Eine Kollegin meldet sich bei den Beamten und gibt an, dass Joe O’Reilly am Nachmittag des 4. Oktober ein anderes Hemd trug als am Morgen. Für Rose ist die Situation unerträglich, doch sie arbeitet im Hintergrund schließlich mit Ermittlern zusammen. „Sie sagten, ich darf mir nichts anmerken lassen“, erzählt Rose im Interview.
Dann gibt es eine neue technische Methode, die in Irland noch nie genutzt wurde und am Ende den lang ersehnten Durchbruch bringt. „Ich habe gehört, dass Handys geortet und somit ihre Wege verfolgt werden können“, erzählt einer der Ermittler. Das große Glück: Ein Mast steht nur wenige Meter vom Haus der O’Reillys entfernt und gibt exakt Aufschluss über den Standort des Senders. Damit ist klar: Als Joe direkt nach dem Mord an Rachel eine SMS an seine Frau schrieb, war er am Tatort. „Er schrieb: Oh, ich hoffe du hast gut geschlafen und den Jungs geht es gut. Blablabla“, sagt der Ermittler.
Mörder könnte freikommen – Schwiegermutter hofft auf Gesetzesänderung!
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Nach einem schwierigen Prozess fällt das Urteil – die Öffentlichkeit jubelt. Lebenslänglich, für den Mörder der Tochter von Rose. „Es wäre einfach zu schlimm gewesen, zu wissen wer es getan hat und wie er damit davonkommt!“, sagt Rose. Trotz des Urteils gibt es jedoch einen Haken: Denn anders als in Deutschland gibt es in Irland keine Sicherungsverwahrung. Möglich ist also, dass Verurteilte früher auf Bewährung entlassen werden. Durchschnittlich sitzen Gefangene, die in Irland eine lebenslange Haftstrafe verbüßen und vorzeitig freikommen, etwa 18 Jahre in Haft. Dem irischen Medienportal Dublinlive zufolge sind es sogar 20 Jahre. Auf Berufung einer Quelle aus dem Gefängnis sei die Chance, dass O’Reilly jedoch früher aus dem Gefängnis kommt, gering. Offenbar wurde der Antrag auf vorzeitige Entlassung mehrmals abgelehnt.
Seit der Urteilsverkündung sind 16 Jahre vergangen und O’Reilly beantragt immer wieder seine Freilassung. Für Rachels Familie ein Kampf – Rose muss jedes Mal Stellung beziehen. „Ich weiß nicht, was ich tue, aber ich werde es nicht akzeptieren“, sagt sie – angesprochen auf den Ernstfall. Sie hofft auf eine Gesetzesänderung und muss weiter stark bleiben.
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Inzwischen hat Rose außerdem nicht nur Rachel, sondern auch ihre zweite Tochter verloren. Rachels Schwester starb kurz nach dem Mord – sie erkrankte an Krebs. Für Rose bleibt nur die Hoffnung auf langanhaltende Gerechtigkeit – und die Erinnerungen an ihre beiden Kinder.