Sie spritzte ohne Zulassung Hyaluron in Lippen und Gesicht
Kundinnen hatten Schmerzen und Schwellungen im Gesicht: Fake-Heilpraktikerin (35) verurteilt
Eigentlich wollten sie sich nach der Behandlung hübscher fühlen. Stattdessen quollen ihre Gesichter auf. Eine 35-jährige Frau aus Hamburg soll ohne Erlaubnis Frauen Hyaluron-Spritzen verabreicht haben – dafür wurde die Schwindlerin jetzt vom Amtsgericht Hamburg verurteilt.
Angeklagt wegen gefährlicher Körperverletzung
Mindestens elfmal soll eine 35-jährige Frau aus Hamburg ihren Kundinnen Hyaluron-Spritzen verabreicht haben – um Falten zu verkleinern und Lippen zu vergrößern. Doch die Frau besaß gar keine Zulassung für die Behandlungen. Dafür wurde der 35-Jährigen vor dem Amtsgericht Hamburg der Prozess gemacht. Der Vorwurf: Gefährliche Körperverletzung und Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz.
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Angeklagte: "Ich wollte Menschen helfen"
„Es war nie meine Absicht, jemandem weh zu tun“, beteuerte die Angeklagte vor Gericht. „Ich wollte Menschen helfen.“ Die Kundinnen hätten Schlange gestanden, um von der Angeklagten behandelt zu werden, sagte ihre Anwältin. Die Richterin fügte allerdings hinzu, dass wahrscheinlich niemand wusste, dass die 35-Jährige für die Behandlungen gar nicht ausgebildet war. Das Hyaluron war in den meisten Fällen für Lippenvergrößerungen verwendet worden.
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Zwei Jahre Haft auf Bewährung
Das Hamburger Amtsgericht hat entschieden: Die 35-Jährige erhält zwei Jahre Haft auf Bewährung. Für die Kammer gilt es als erwiesen, dass die Angeklagte elf Menschen ohne Zulassung Hyaluron und Hylase injiziert habe. Wahrscheinlich waren es aber mehr Opfer. „Ich gehe davon aus, dass das nur die Spitze des Eisbergs war“, erklärte die Richterin bei der Urteilsverkündung. Die Angeklagte soll den Kundinnen Zertifikate gezeigt und die Behandlungen in ihrem Wohnzimmer durchgeführt haben. (dpa/mtu)
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