Trauernde Mutter will andere Jugendliche vor Drogen warnen

Tochter Celina (†16) starb auf Privatparty: „Ich habe ihr noch viel Spaß gewünscht“

Für Yvonne M. ist kaum zu begreifen, was mit ihrer Tochter Celina passiert ist: Am Abend des 12. September verabschiedete sich die 16-Jährige von ihrer Mutter, weil sie mit Freundinnen zu einer Geburtstagsparty im Hamburger Stadtteil Winterhude fuhr. „Ich habe ihr noch viel Spaß gewünscht“, erinnert sich Yvonne M. unter Tränen im RTL-Interview. In den frühen Morgenstunden bekam sie dann einen Anruf, dass Celina für tot erklärt wurde. Sie starb wohl an einer Überdosis Drogen. Im Video zeigen wir das Interview mit der Mutter.

Mutter erzählt, dass Celina noch viele Pläne hatte

Was genau die 16-Jährige intus hatte, als sie starb, muss nun die Obduktion klären. Nach dem, was Celinas Mutter im Nachhinein von den Freundinnen ihrer Tochter erfuhr, war es wohl ein gefährlicher Mix aus Alkohol und Ecstasy. Die Mutter wusste zwar, dass ihre Tochter auf Partys geht und dort auch trinkt. Dass das Mädchen Drogen nehmen könnte, ahnte sie hingegen nicht. „Ich hätte mir niemals im Traum vorgestellt, dass meine Tochter diese Pillen nimmt“, sagt Yvonne M.

Sie fragt sich nun vor allem, wo die Freunde ihrer Tochter waren und warum die Partygäste nicht schneller den Krankenwagen riefen. „Sie war ein lustiges Mädchen“, erzählt die Mutter. Celina habe gerade eine Ausbildung angefangen und große Pläne gehabt. Im Januar wollte sie ihren Führerschein machen und nach der Ausbildung als Au-pair für ein Jahr in die USA gehen. Unter der Woche sei Celina immer zuhause gewesen, habe weder geraucht noch irgendwelche anderen Drogen genommen. Nur am Wochenende hätte sie mit Freunden hin und wieder Party gemacht und ihr Leben genossen.

ARCHIV - Ein Ermittler präsentiert am 26.08.2014 im Landeskriminalamt in Erfurt (Thüringen) sichergestellte Ecstasy-Tabletten. In Irland ist der Konsum von Drogen wie Ecstasy, sogenannten Zauberpilzen, Ketamin und anderen Drogen wegen einer Lücke in der Gesetzgebung vorübergehend legal geworden. Foto: Martin Schutt/dpa (zu dpa «Ecstasy und andere Drogen in Irland kurzzeitig legal konsumierbar» vom 10.03.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Ecstasy

18-Jähriger soll der Jugendlichen die Drogen gegeben haben

Nach der Party nahm die Polizei einen 18-Jährigen fest. Er steht im Verdacht, der 16-Jährigen die Drogen gegeben zu haben. Freunde ihrer Tochter erzählten Yvonne M. im Nachhinein, dass Celina dem jungen Mann anscheinend gut gefiel. Die beiden hätten auf der Party fast den ganzen Abend zusammen verbracht. Der Mann stehe im Verdacht, der Jugendlichen Betäubungsmittel verabreicht oder zum unmittelbaren Gebrauch überlassen und dadurch leichtfertig ihren Tod verursacht zu haben, erklärte ein Polizeisprecher.

Auch Peter Strate, Sucht-Experte an der Asklepios Klinik in Hamburg weiß, wie gefährlich Ecstasy sein kann. Denn von außen sieht man den scheinbar harmlosen, bunten Pillen nicht an, was wirklich drinsteckt. „Das Problem ist, dass diese Tabletten häufig sehr hoch dosiert sind“, erklärt er. „Also Sie kriegen Tabletten, wo Sie die drei- oder vierfache Wirkstoffmenge drin haben, die verträglich ist.“

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Mutter will andere Jugendliche vor gefährlichen Drogen warnen

Yvonne M. hat auch noch Fotos ihrer Tochter von der Party gesehen, wo das Mädchen zwar noch nicht weggetreten, aber deutlich „angerauscht“ auf dem Fußboden sitze. Am Ende kollabierte Celina. Ein Notarzt versuchte noch, das Mädchen zu reanimieren, konnte aber letztlich nur noch ihren Tod feststellen. Yvonne M. hofft nun, dass sie mit ihrem Interview wenigstens andere Jugendliche davor warnen kann, wie gefährlich Drogen sein können. Sie hofft, dass ihre Tochter zumindest nicht ganz umsonst gestorben ist, wenn ihre Geschichte andere Familien vor dem Leid bewahren kann, dass sie gerade durchmachen muss.