Wie Margarita ihr Schicksal meistert

Mann hackte seiner eigenen Ehefrau die Hände ab – RTL-Reporterin trifft das Opfer in Russland

Diese Tat ist an Abscheulichkeit kaum zu übertreffen. Dmitri Grachev entführte seine eigene Frau und Mutter seiner beiden Söhne in den Wald und hackte ihr dort die Hände ab. Sie hat den grausamen Angriff überlebt, trägt jetzt eine Prothese, aber unterkriegen lässt sie sich nicht. Sie will ihr Leben genießen und für ihre Kinder da sein. Dabei war es nicht das erste Mal, dass Dmitri seine Frau angegriffen hat, wie sie RTL-Reporterin Karolina Kaminska erzählt. Wie tapfer Margarita Gracheva (29) ihr Schicksal meistert und wie sie für viele Frauen ein Vorbild wurde, sehen Sie im Video.

Margarita hadert nicht mit ihrem Schicksal und kämpft für eine Gesetzesänderung

Margarita Gracheva kämpft seit vier Jahren gegen das Rechtssystem in Russland. Sie setzt sich dafür ein, dass Frauen bei häuslicher Gewalt nicht mehr ihrem Schicksal überlassen werden. Der Grund dafür ist mehr als traurig.

Denn die gerade einmal 29-Jährige ging selbst durch die Hölle. Eigentlich war sie glücklich mit ihrem Mann verheiratet, sie haben zwei gemeinsame Kinder. Doch dann beginnt der damals 27-Jährige, seine Frau zu kontrollieren. Margarita wehrt sich und will sich von ihrem Mann trennen. „Als ich die Scheidung eingereicht habe, da hat es angefangen, dass furchtbare Dinge passiert sind“, erinnert sich Margarita. Nur vier Tage später ist sie an einem kalten Wintertag von ihrem Mann in den Wald entführt worden und er hackte ihr mit einer Axt die Hände ab. Dann fuhr er sie ins Krankenhaus. Eine Hand konnten die Ärzte retten, an dem rechten Arm trägt sie jetzt eine Prothese.

Margarita hat das Vertrauen in die Menschen nicht verloren und sich neu verliebt

Aber Margarita hadert nicht mit ihrem Schicksal, kämpft für sich und ihre Kinder und erreicht vor Gericht eine kleine Sensation. Denn Dimitri wurde für seine grausame Tat zu 14 Jahren Haft verurteilt. Ungewöhnlich, denn normalerweise bekommen in Russland Mörder in der Regel nur neun Jahre. Trotzdem hat Margarita Angst vor der Zukunft. „Nachdem er mir die Hände abgehackt hat und mich ins Krankenhaus gefahren hat, meinte er, wenn ich nicht auf ihn warte, werde er auch meinen Eltern die Hände abhacken. Wenn es keine Gesetzesänderungen geben wird, dann muss ich das Land verlassen“, erzählt Margarita unserer Reporterin. Trotzdem will sich Margarita nicht einschüchtern lassen, kämpft weiter und gibt Opfern häuslicher Gewalt eine Stimme. Unterstützung bekommt sie dabei vor allem auch von ihrer neuen Familie. Denn sie hat das Vertrauen in die Menschheit nicht verloren, sich neu verliebt und noch ein Baby bekommen. Eine wirklich tapfere Frau, die nicht nur in Russland ein Vorbild für viele Frauen ist. (kka/kko)

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