Als Giulia aufwachte, stand ihr Haus in Flammen
„Ich spürte, wie die Flammen meinen Körper umhüllten" - Brandopfer macht anderen Mut
Plötzlich brennt nicht nur das Haus, sondern auch Giulia de Leo selbst!
Es ist die absolute Horrorvorstellung: Man wird aus dem Schlaf gerissen und merkt, dass überall Feuer ist. Genau dieses schreckliche Schicksal ist Giulia de Leo (30) aus Italien widerfahren. Sieben Operationen sind notwendig, um die junge Frau weitestgehend wieder zu mobilisieren. Unterkriegen lässt sich die junge Frau jedoch nicht – im Gegenteil: Sie macht anderen Menschen Mut!
„Mein Bett fing an zu brennen und auch meine Haare wurden von den Flammen komplett verbrannt“
„Ich spürte, wie die Flammen meinen Körper umhüllten, überall war Hitze, ich hatte schreckliche Angst", erzählt Giulia de Leo NeedToKnow.co.uk.
Das Leben der 30-Jährigen ändert sich am 19.März 2022 über Nacht, als plötzlich im gesamten Haus Feuer ausbricht. Grund dafür ist ein Kurzschluss. Aus dem Schlaf gerissen, bemerkt die junge Lehrerin, dass überall Flammen sind. Völlig verängstigt klettert sie aus dem Bett und flieht nach draußen.
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„Mein Bett fing an zu brennen und auch meine Haare wurden von den Flammen komplett verbrannt“, so die Italienerin. Der Rettungsdienst bringt sie mit schweren Verbrennungen auf der rechten Körperhälfte und einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Hier muss de Leo fast drei Montate lang bleiben.
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Wäre Giulia de Leo zehn Jahre älter gewesen, hätte sie wahrscheinlich nicht überlebt
„Während dieser Zeit musste ich mich mehreren Operationen, Medikamenten und Bluttransfusionen unterziehen und es verging keine Minute ohne Schmerzen“, so die Lehrerin. Ihr Hals, rechter Arm, Achselhöhle und Rücken sind schwer gezeichnet. An den Beinen wird der 30-Jährigen Haut entfernt, um die verbrannten Stellen mithilfe mehrerer Transplantationsoperationen zu rekonstruieren. „Die Ärzte sagten mir, wenn ich zehn Jahre älter gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich nicht überlebt, da die Verbrennungen sehr tief waren.“
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Giulias Haus ist nach dem Feuerausbruch nicht mehr bewohnbar, sie muss vorerst wieder bei ihren Eltern einziehen. Der Schicksalsschlag hat sie geprägt und sie sagt: „Wenn ich zurückblicke, gibt es Tage, an denen ich mich nostalgisch fühle und gerne meinen Körper, mein Leben und meine Gewohnheiten zurückhaben würde. Ich vermisse es, ins Meer zu gehen, in der Sonne spazieren zu gehen, ich vermisse mein Haar, weshalb ich mir gleich nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus eine Perücke gekauft habe, da das Feuer es angesengt hatte.“
„Ich habe immer alles mit einem Lächeln betrachtet und werde dies auch weiterhin in jedem Moment meines Lebens tun"
Aufgeben ist für die tapfere Frau aber keine Option. Auch wenn nicht immer alles einfach gewesen sei, müsse sie „die Ärmel hochkrempeln“ und mutig sein. „Der Weg ist noch lang, aber ich bin zuversichtlich“, so de Leo. Für ihre Narben schäme sie sich – im Gegenteil. Sie erinnern sie jeden Tag daran, was sie durchgemacht und es letzten Endes gschafft habe. Ihre Geschichte will Giulia de Leo teilen, um anderen Menschen Mut zu machen.
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„Ich habe immer alles mit einem Lächeln betrachtet und werde dies auch weiterhin in jedem Moment meines Lebens tun. Ich war nur einen Schritt vom Tod entfernt und ich kann nicht anders, als jeden Tag in vollen Zügen zu leben", erklärt die 30-Jährige. Welch eine beeindruckende Frau. (kko)