Geimpft, genesen, geboostert - oder alles?Diese Kombi ist der beste Schutz gegen Corona

Daniel Bockwoldt
Die hybride Immunität schützt uns am besten vor einer Corona-Infektion.
deutsche presse agentur

Wir sind geimpft, geboostert, viele genesen, einige sogar mehrfach. Doch was schützt uns eigentlich am besten vor Corona? „Hybride Immunität“ ist offenbar das Schlüsselwort. Denn am besten geschützt sollen laut mehrerer Studien Menschen sein, die sowohl genesen als auch geimpft sind. Aber gilt das auch bei Omikron?
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Hybride Immunität steigert den Schutz vor Corona

Die hybride Immunität beschreibt die Kombination aus einer natürlichen Immunität durch eine Infektion und einer Impfung gegen das Virus. Bei einer Studie aus Brasilien, bei der die Gesundheitsdaten von mehr als 200.000 Menschen in den Jahren 2020 und 2021 im von Corona stark betroffenen Brasilien untersucht wurden, zeigte sich, dass die Impfstoffe von Biontech und AstraZeneca bei Menschen, die bereits an Covid-19 erkrankt waren, eine 90-prozentige Wirksamkeit gegen Krankenhausaufenthalte und Todesfälle aufweisen, der chinesische Impfstoff CoronaVac (Sinovac) eine 81-prozentige und die Einmalimpfung von Johnson & Johnson eine 58-prozentige.

„Alle vier Impfstoffe haben bewiesen, dass sie einen signifikanten zusätzlichen Schutz für Personen mit einer früheren Covid-19-Infektion bieten“, sagte Julio Croda, Autor der in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet Infectious Diseases“ veröffentlichten Studie.

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Guter Schutz für bis zu 20 Monate

Bei einer Studie aus Schweden, die ebenfalls in „The Lancet Infectious Diseases“ erschien, zeigte sich, dass Personen, die sich von Covid-19 erholt hatten, bis zu 20 Monate lang einen hohen Schutz vor einer erneuten Infektion aufwiesen. Wer zusätzlich noch vollständig geimpft war, hatte zudem ein um 66 Prozent geringeres Risiko für eine Wiederinfektion als bei einer rein natürlichen Immunität.

Paul Hunter, Medizinprofessor an der University of East Anglia, der nicht an der Studie beteiligt war, erklärte gegenüber AFP, dass der 20-monatige Schutz "weitaus besser ist, als wir es für das ursprüngliche Zwei-Dosen-Impfschema erwarten würden". Allerdings seien beide Studien vor Omikron entstanden. Der Schutzwert einer früheren Infektion sei durch die Variante deutlich verringert.

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Der stärkste Schutz bei Omikron

Eine Preprint-Studie aus Katar, die Ende März auf der Website „medRxiv“ veröffentlicht wurde, gab einen Einblick in den Schutz, den die hybride Immunität bei Omikron zu bieten scheint.

So haben den Studien-Ergebnissen zufolge drei Impfstoffdosen eine 52-prozentige Wirksamkeit gegen eine symptomatische Infektion mit der Omikron-Subvariante BA.2. Die Wirksamkeit stieg allerdings auf 77 Prozent, wenn der Patient zuvor infiziert worden war.

Die Studie, die noch von Fachleuten geprüft werden muss, ergab, dass "die hybride Immunität, die aus einer früheren Infektion und einer kürzlich erfolgten Auffrischungsimpfung resultiert, den stärksten Schutz" sowohl gegen die BA.1- als auch die BA.2-Subvariante bietet.

Alle drei Studien zeigen, dass der Schutz, den eine natürliche Immunität bietet, durch eine Impfung deutlich gesteigert werden könne. So sei es auch nach einer Infektion sehr ratsam, sich impfen zu lassen. Eine solche „hybride Immunität“ sei „der beste Schutz, den die Wissenschaft aktuell kennt“, erklärte Immunologe Carsten Watzl bereits im Januar gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. (akr)

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