Tochter sah alles mit an und steht unter Schock
Erdrutsch löscht halbe Familie aus: Vater und Sohn (9) tot, Mutter und Teenager in kritischem Zustand
Bei einem Erdrutsch in den berühmten Blue Mountains an der australischen Ostküste sind ein Vater und sein neunjähriger Sohn von Steinen erschlagen worden. Es soll sich Polizeiangaben zufolge um Mitglieder einer fünfköpfigen Familie aus Großbritannien handeln, die Urlaub in Australien machte. Der 15-jährigen Tochter war es offenbar gelungen, einen Notruf abzusetzen, sodass Einsatzkräfte ihre Mutter und einen weiteren Sohn retten konnten. Die beiden waren verschüttet worden und sollen sich Medienberichten zufolge in einem kritischen Zustand befinden.
Tochter blieb unverletzt - 15-Jährige alarmierte Notruf

Zu dem Unglück war es am Montag bei einer Wanderung in der Nähe des Wasserfalls Wentworth gekommen. Der Vater (49) und ein neunjähriger Sohn kamen ums Leben, die Mutter (50) und ein 14-jähriger Sohn erlitten schwerste Verletzungen vor allem an Kopf und Bauch. Nur die 15-jährige Tochter blieb weitgehend unverletzt. Sie steht unter Schock, sei nach Angaben der Polizei "extrem verstört" und werde vom britischen Konsulat betreut, berichtete der australische Sender „ABC“. Dort setze man alle Hebel in Bewegung, um Familienangehörige zur Unterstützung des Mädchens einzufliegen.
Dem Teenager war es gelungen, gegen 13.30 Uhr Alarm zu schlagen. Daraufhin wurde eine Rettungsaktion unter Beteiligung mehrerer Behörden eingeleitet, um die Familie von dem fünf Kilometer langen Wentworth Pass Loop Track zu bergen. Mehrere Wanderer, die auf dem Pfad unterwegs waren, halfen den Rettungskräften, nachdem sie die erschütternden Szenen gesehen hatten. Sieben Sanitäter, zwei Rettungshubschrauber mit einem Notarzt und einem Rettungssanitäter an Bord wurden zum Einsatzort entsandt.
Mutter und Sohn befinden sich in kritischem Zustand

Die Rettungsarbeiten in dem unzugänglichen Gebiet gestaltete sich gefährlich. Die beiden Schwerverletzten mussten noch am Unglücksort von Notärzten betäubt werden, die sich von einem Hubschrauber abgeseilt hatten. Am Montagabend wurden Mutter und Kind mithilfe einer Winde per Helikopter aus dem dicht bewaldeten Gebiet in das Westmead-Krankenhaus und das Kinderkrankenhaus geflogen. Beide wurden notoperiert, befinden sich aber weiterhin in einem kritischen Zustand.
Wie die britische „Daily Mail“ berichtet, sei der tückische Buschwanderweg trotz wochenlanger sintflutartiger Regenfälle zur Benutzung freigegeben gewesen. Der Trail ist steil, wird vom „NSW National Park and Wildlife Service“ (NPWS) mit dem Schwierigkeitsgrad vier eingestuft, sodass er nur von erfahrenen Wanderern begangen werden sollte. Ein Sprecher sagte, er sei in den Tagen vor dem Vorfall inspiziert worden. Nach dem tödlichen Steinschlag wurden die Gebiete Wentworth Falls und Valley of the Waters geschlossen, teilte NPWS mit. Mehrere Routen rund um die Wentworth Falls sind seit dem 11. März wegen Überschwemmungsschäden bereits gesperrt. Trailrunning-Veranstalter „Ultra-Trail Australia“ kündigte an, dass die Strecke zu den Wentworth Falls im Lauf der Woche aufgerüstet werden soll, um sie schnell wieder sicher zu machen.
Die Blue Mountains westlich von Sydney sind eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Australiens. Die riesige Hochebene ist von imposanten Schluchten, dichten Wäldern, Wasserfällen, Flüssen und beeindruckenden Felsformationen wie den Three Sisters bei Katoomba durchzogen. Seit dem Jahr 2000 gehören die Blue Mountains zum Weltnaturerbe der Unesco. (cwa)