Studie kommt zu überraschendem Ergebnis

Dieses gesunde Lebensmittel kann das Hautkrebsrisiko erhöhen - und zwar deutlich!

dermatologist doctor inspecting woman skin for moles and melanoma
Nicht nur die Sonnenexposition hat Einfluss auf das Hautkrebsrisiko, sondern auch die Ernährung. Im Zweifel sollten Sie Veränderungen der Haut oder von Muttermalen immer vom Hautarzt abklären lassen.
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Zwar stellt eine übermäßige UV-Strahlung durch Sonne oder Solarium die Hauptursache für Hautkrebs dar, aber wie bei den meisten anderen Krebsarten auch hat die Ernährung ebenfalls maßgeblichen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko. Eine aktuelle Studie der US-amerikanischen Brown University belegt, dass vor allem ein Lebensmittel krank machen kann.

Immer mehr Menschen erkranken an Hautkrebs

Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr über 230.000 Menschen an Hautkrebs – mit steigender Tendenz. Damit zählt er zu den häufigsten Krebsarten. Unterschieden wird zwischen weißem und schwarzem Hautkrebs, wobei letzterer häufig für einen tödlichen Verlauf verantwortlich, aber auch deutlich seltener ist. Ursache für den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) ist in der Regel die Entartung eines Muttermals.

Eine aktuelle Studie, die im Fachmagazin „Cancer Causes & Control“ veröffentlicht wurde, legt nun nahe, dass der Verzehr von Fisch das Risiko für den gefährlichen schwarzen Hautkrebs deutlich erhöhen kann. Für ihre Studie werteten die Wissenschaftler die Daten von 491.367 Menschen aus, die zuvor an der „National Cancer Institute NIH-AARP Diet and Health Study“ teilgenommen hatten.

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Fast 500.000 Teilnehmer: Studie untersucht Zusammenhang zwischen Fischkonsum und Hautkrebs

Die Teilnehmer waren zu Beginn der Studie durchschnittlich 62 Jahre alt und gesund. Für die Studie wurde erfasst, wie häufig sie im Jahr zuvor gebratenen Fisch, nicht gebratenen Fisch und Thunfisch gegessen hatten. Dabei wurde auch die verzehrte Fischmenge erfragt.

Auf Basis dieser Daten untersuchten Forscher in den folgenden 15 Jahren den Zusammenhang zwischen dem Fischkonsum und dem Auftreten von Hautkrebs bei den Studienteilnehmern. Dabei wurden auch andere Faktoren wie der BMI (Body-Mass-Index) und die Aktivität der Probanden, genetische Vorbelastung wie Krebserkrankungen in der Familie, der tägliche Konsum von Zigaretten, Alkohol und Koffein beispielsweise berücksichtigt. Aber auch die durchschnittliche UV-Strahlung, der die Probanden in ihrer Umgebung ausgesetzt waren, wurde in die Betrachtungen miteinbezogen.

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Ergebnis: Hoher Verzehr von Thunfisch und ungebratenem Fisch erhöht Hautkrebsrisiko deutlich

Im Laufe der Studie erkrankten insgesamt 5.034 Probanden an schwarzem Hautkrebs. Bei 3.284 Probanden wurde das Frühstadium des malignen Melanoms nachgewiesen. Die Forscher schlussfolgerten, dass ein hoher Fischkonsum das Risiko für Hautkrebs erhöht.

So wiesen Studienteilnehmer, die im Durchschnitt 14,2 Gramm Thunfisch pro Tag aßen, im Vergleich zu Menschen, die nur 0,3 Gramm pro Tag verzehrten, ein 17 Prozent höheres Risiko für ein Melanom im Frühstadium (Melanom in situ) auf. Das Risiko für die Entwicklung eines malignen Melanoms war sogar um 20 Prozent höher.

Probanden, die im Durchschnitt 17,8 Gramm ungebratenen Fisch täglich aßen, hatten ein 25 Prozent höheres Risiko für das Melanom in situ verglichen mit denjenigen, die pro Tag nur 0,3 Gramm zu sich nahmen. Ihr Risiko für den schwarzen Hautkrebs lag um 18 Prozent höher.

Beim Konsum von gebratenem Fisch konnten die Forscher hingegen keinen signifikanten Zusammenhang zu Hautkrebs feststellen.

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Nicht der Fisch an sich ist schädlich, sondern darin enthaltene Schadstoffe wie Quecksilber

Kritisch zu bewerten ist, dass viele Faktoren nicht berücksichtigt wurden, die ebenfalls das Risiko für schwarzen Hautkrebs begünstigen. Dazu zählen zum Beispiel eine hohe Anzahl an Muttermalen, viele vorausgegangene Sonnenbrände oder der Hauttyp der Teilnehmer. Da es sich um eine sogenannte Beobachtungsstudie handelt, kann nicht eindeutig geklärt werden, ob sich der Hautkrebs auch unabhängig vom Fischverzehr entwickelt hätte.

Dennoch hält Eunyoung Cho, Professorin für Dermatologie und Epidemiologie an der Brown University und gleichzeitig Co-Autorin der Studie, die Untersuchung für wichtig, Vor allem, „weil sie sehr umfangreich und prospektiv angelegt ist, das heißt der Fischverzehr wurde vor der Entstehung von Krebs untersucht“.

Cho vermutet, dass die Ergebnisse auf Schadstoffe im Fisch „wie polychlorierte Biphenyle, Dioxine, Arsen und Quecksilber zurückzuführen sind“. Bereits frühere Studien hätten gezeigt, „dass ein höherer Fischkonsum mit höheren Konzentrationen dieser Stoffe im Körper verbunden ist“. Zudem hätten sie einen Zusammenhang zwischen ihnen und einem höheren Hautkrebsrisiko festgestellt. In der aktuellen Studie wurde die Belastung der Probanden mit Schadstoffen jedoch nicht untersucht. Daher empfiehlt die Wissenschaftlerin weitere Studien, um die Zusammenhänge untermauern zu können.

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