Welt-Hirntumor-Tag

„Echt respektlos!“ Felix (19) kämpft gegen Hirntumor - dabei bringt ihn eine Frage auf die Palme

Felix Lindtner im Rollstuhl
Felix Lindtner (19) aus Aschaffenburg spricht gegenüber RTL über seinen unheilbaren Hirntumor.
Felix Lindtner

von Madeline Jäger

Dieser 19-Jährige macht uns allen Mut! Mit 11 Jahren wurde bei Felix Lindtner ein nicht heilbarer Hirntumor diagnostiziert. Doch er gibt nicht auf und will sogar anderen Kraft geben. Aktuell steckt der Aschaffenburger mitten in den Prüfungen zur Mittleren Reife. Trotzdem will er anlässlich des Welt-Hirntumortages am 8. Juni 2022 über seine Krankheit sprechen. Der Hobby-Zauberer gibt Einblicke in sein Leben und spricht über Reaktionen auf seine Krankheit, die ihn im Alltag stören. Jetzt will der Schüler gesunde Menschen für das Thema sensibilisieren.

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Welt-Hirntumor-Tag: Betroffene leiden unter verschiedenen Symptomen

Der Welt-Hirntumor-Tag am 8. Mai 2022 macht auf die Erkrankung und den Umgang von Betroffenen damit aufmerksam. Viele Hirntumor-Patienten leiden unter sogenannten „Glioblastomen“ (GBM). Diese Gruppe gehört zu den inoperablen Tumoren. Bei dieser Hirntumor-Art ist nur noch das Wachstum eventuell aufhaltbar.

Die Symptome sind zum Beispiel starke Konzentrationsschwankungen, epileptische Anfälle, Gedächtniseinschränkungen, eingeschränkte motorische Funktionen und Depression. Häufig haben Patienten mit „Schubphasen“ zu kämpfen.

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Welt-Hirntumor-Tag: „Sollten an diesem Tag aufsehen zu denen, die es nicht schaffen“

Vor diesem Hintergrund hat Felix Lindtner eine klare Haltung zum Welt-Hirntumor-Tag und seiner Bedeutung. „Jeder Mensch sollte jeden Menschen so akzeptieren wie er ist, egal ob dieser kahl ist wegen einer Chemotherapie oder einfach wie ich im Rollstuhl sitzt. Daher sollen die Leute an diesem Tag aufsehen zu denen, die es nicht schaffen, die Krankheit zu besiegen. Oder zu denjenigen, die es schaffen, aber in der Corona-Pandemie besonders schwere Zeiten durchgemacht haben“, so Lindtner im RTL-Interview.

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19-Jähriger mit Hirntumor nimmt seine Zukunft in die Hand: „Sehe nicht unbedingt schwarz“

Der 19-Jährige nimmt seine Zukunft weiter in die Hand und hat auch schon konkrete Pläne. „Also insgesamt sehe ich nicht unbedingt schwarz, aber ich habe schon Zweifel, was eine richtige Ausbildung angeht. Nach der Schule plane ich eine Ausbildung zum Online-Redakteur. In meiner Freizeit bin ich Magier und trete bereits oft in Hospizen auf. Und wenn ich einmal da war, dann werde ich oft direkt für das nächste Fest gebucht!“ freut sich der 19-Jährige.

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Welt-Hirntumor-Tag: „Eine der blödesten Fragen, die mir gestellt wurde war, ob ich nicht lieber laufen würde“

Felix Lindtner engagiert sich außerdem beim Bundesverband Kinderhospiz. Der Verband tritt unter anderem dafür ein, mit sogenannten lebensverkürzenden Erkrankungen tabuloser umzugehen. Menschen sollen dazu zu motiviert werden, über ihr Schicksal zu sprechen und offen auf Betroffene zuzugehen. Auch der 19-Jährige hat einen besonderen Wunsch zum Umgang von „Gesunden“ mit Betroffenen.

„Jeder soll jeden akzeptieren, egal ob gesund - oder von einer Erkrankung betroffen. Ich meine, niemand muss jemanden minutenlang anstarren, nur, weil er mit dem Rollstuhl im Bus fährt, oder irgendwo nicht hochkommt. Das ist so unangenehm und es nervt echt. Eine der blödesten Fragen, die mir gestellt wurden war, ob ich nicht lieber laufen würde. Das ist echt respektlos“, stellt Felix deutlich klar.

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Wie die Diagnose das Leben seiner Familie verändert hat Dirk Ostermann hat einen Gehirntumor
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Dirk Ostermann hat einen Gehirntumor
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Welt-Hirntumortag: Felix Lindter (19) lebt mit unheilbarem Krebs – sein Lebensmotto gibt ihm Kraft

Doch trotz solcher unangenehmen Momente lässt sich der Schüler seine Lebensfreude und seinen Optimismus nicht nehmen. Sein Lebensmotto will Felix Lindtner dem RTL-Publikum nicht vorenthalten: „Lebe den Tag, als wenn es dein letzter Tag ist. Das ist mein Motto, das ich mir auch selber ausgedacht habe. Da ich selber von Krebs betroffen bin, nehme ich mir das Motto gern zu Herzen und mache jeden Tag so schön, als wenn es der Letzte wäre.“