In der HerrmannshöhleHurra! Der Grottenolm kriegt Babys

Es gibt sie in Deutschland nur in der Herrmannshöhle und Sex ist bei ihnen - gelinde gesagt - nicht auf der Tagesordnung. Doch jetzt ist eines der Weibchen tatsächlich schwanger und die Aufregung groß. Was die Grottenolme so brauchen für das perfekte Liebesnest, zeigen wir im Video.

Mini-Olme sind eine kleine Sensation

Die Herrmannshöhle im Harz ist dunkel, kalt und nass – nicht der beste Ort für ein romantisches Stelldichein. Aber die Frühlingsgefühle haben in diesem Jahr dann offenbar auch die Tropftsteinhöhle erreicht, oder genauer gesagt ihre Bewohner. Denn dort wohnen die deutschlandweit einzigen Grottenolme. Und auf einem Ultraschallbild hat ein Forscherteam des Leibnitz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung Berlin entdeckt: Ein Tier trägt mehrere befruchtete Eier in sich.

Für die Forscher ist das eine kleine Sensation. Grottenolm-Nachwuchs wurde schon lange sehnsüchtig erwartet, aber die Lurche haben sich ihre Zeit gelassen. „Man kann das als Sensation bezeichnen, weil die Tiere ja seit 1932 beziehungsweise 1957 hier in der Herrmannshöhle heimisch sind und im Prinzip seitdem keine Fortpflanzungsbemühungen dokumentiert wurden“, sagt Markus Mende, der Betriebsleiter der Rübeländer Tropfsteinhöhlen.

Mit 85 Jahren schwanger

Mit der jahrzehntelangen Enthaltsamkeit war jetzt offenbar Schluss. Im zarten Alter von 85 Jahren ist eines der Grottenolm-Weibchen schwanger geworden.

Nicht nur aus diesem Grund ist der Mini-Olm eine kleine Sensation: Grottenolme sind überhaupt nur alle zwölf Jahre zur Fortpflanzung bereit. In den nächsten Wochen werden die Olme nun erstmal in Ruhe gelassen, um die Chance zu erhöhen, dass sich die Eier im Olmensee weiterentwickeln - und die Besucher sich demnächst über schleimig-süßen Olm-Nachwuchs freuen dürfen.