Eine Art solltet ihr niemals verzehren!
Welcher Kürbis eignet sich für was?
Kaum etwas anderes wird so sehr mit der herbstlichen Jahreszeit verbunden wie der Kürbis!
Sie strahlen entweder in oranger oder dunkelgrüner Farbe, kommen in klein und riesengroß daher: Kaum ein anderes Gemüse ist so vielfältig – und hat so viele verschiedene Sorten. Aber schon gewusst: Nur etwa ein Viertel der rund 800 Kürbissorten ist essbar, die übrigen sind lediglich Zierfrüchte. Wie ihr die beliebtesten Sorten voneinander unterscheiden könnt und herausfindet, welche ihr genießen könnt, das erklären wir euch hier.
Im Video seht ihr außerdem, wie ihr eine leckere Kürbissuppe in nur vier Minuten zubereiten könnt.
Woher weiß ich, ob der Kürbis reif ist?
Generell unterscheidet man hierzulande zwischen Garten-, Moschus- und Riesenkürbissen, weiter zwischen Sommer- und Winterkürbissen. Erstere werden unreif geerntet und haben eine relativ dünne Schale, die man mitessen kann. Sie sind oft nur wenige Tage haltbar. Winterkürbisse wie der Hokkaido halten sich etwas länger. Beim Einkauf sollte man immer darauf achten, dass die Schale keine Druckstellen aufweist. Wenn der Kürbis beim Klopfen hohl klingt, ist er reif.
1. Der Star unter den Kürbissen: Hokkaido

Der Hokkaido ist wohl die bekannteste und beliebteste Sorte. Obwohl er relativ klein ist, zählt er zu den Riesenkürbissen. Ursprünglich stammt der Kürbis von der japanischen Insel Hokkaido, von der er seinen Namen hat. Er zeichnet sich durch sein faserarmes Fruchtfleisch und seine tieforangene Schale aus – ein Hinweis für einen hohen Gehalt an Betakarotin, das unser Körper zu Vitamin A umwandeln kann und wichtig ist für unsere Augen, Schleimhäute und Hautzellen. Daher muss man den Kürbis vor dem Verzehr auch nicht schälen.
Die Hokkaido-Saison startet im Spätsommer und endet etwa im November, da er zu den Winterkürbissen gehört, kann er jedoch lange gelagert werden. Der nussige Kürbis ist so beliebt, weil er sehr vielfältig ist. Ob als Suppe, Auflauf, Püree oder Pasta – der Hokkaido passt immer. Sogar roh schmeckt er – zum Beispiel in einem herbstlichen Salat oder als Carpaccio.
2. Butternutkürbis: Der Kürbis mit dem süßen, nussigen Geschmack

Der gelbliche Butternutkürbis ist mit dem Hokkaido eine der häufigsten Kürbissorten im Handel. Sein zartes, helloranges Fruchtfleisch mit leichtem Butteraroma verleiht ihm seinen Namen. Der birnenförmige, längliche Kürbis ist lange haltbar und muss vor dem Verzehr geschält werden, dafür hat er wenige Kerne.
Auch den Butternutkürbis kann man zu Püree, Aufstrich oder Suppe verarbeiten, in Spalten geschnitten und geröstet ist er eine hervorragende Mahlzeit. Besonders gut macht er sich mit kräftigen Komponenten wie Knoblauch, Chili oder Curry-Gewürzen. In Amerika, wo der Kürbis seinen Ursprung hat, ist er auch oft in Süßspeisen wie dem Pumpkin-Pie zu finden.
3. Der farbenfrohe Muskatkürbis: Ist denn etwa schon Halloween!?

Von grün über orange bis beige: Die gerippte Schale des Muskatkürbis ist in verschiedensten Farben zu finden. Auch die Farbe des Fruchtfleischs variiert von orange bis lachsfarben. Er zählt zu den Moschuskürbissen und ist eine der größten Sorten: Der Muskatkürbis kann bis zu 30 Kilogramm schwer werden. Dank seiner Größe ist er auch einer der geeignetsten Kürbisse zum Ausschnitzen an Halloween.
Die Schale des Muskatkürbisses ist nicht zum Verzehr geeignet und sollte daher entfernt werden. Seinen Namen hat er der leichten Muskatnote zu verdanken – die passt besonders gut zu Süßspeisen. Aber auch in Suppen, Salaten, Chutneys und Aufläufen macht sich der Muskatkürbis gut.
4. Spaghettikürbis: Sieht aus wie eine Zucchini!

Der ovale, längliche Spaghettikürbis gehört zu den Sommerkürbissen und ist wie die Zucchini, der er optisch auch ähnelt, ein Gartenkürbis. Das Innere sieht aber eher einer Honigmelone ähnlich. In Stücke sollte man den Kürbis nicht schneiden, denn er hat – wie der Name verrät – spaghettiähnliches, faseriges Fruchtfleisch. Wenn man den Spaghettikürbis als Ganzes gart, die Schale vorher unbedingt mit einer Gabel einstechen. Nach dem Garen kann der Kürbis halbiert und die „Spaghetti“ herausgezogen oder einfach direkt aus der Schale herausgelöffelt werden. Auch als Kartoffelersatz für Rösti eignet er sich gut.
5. Bischofsmütze: Kennt ihr den schon?

Das Besondere an der Bischofsmütze, ein weiterer Winterkürbis, ist die Form, der er seinen Namen verdankt: Wo der Stiel sitzt, hat die Bischofsmütze einen Blütenansatz, der während des Wachstums entsteht. Das Zerschneiden ist etwas schwierig, weshalb man ihn eher aushöhlen sollte – den ausgehöhlten Kürbis kann man später zum Suppenkessel umfunktionieren. Das süßlich-würzige Fruchtfleisch ist perfekt für Suppen, die Schale kann allerdings nicht mitgegessen werden.
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6. Riesenkürbis: Ganz schön riesig!

Der Riesenzentner ist der klassische Halloween-Kürbis und kann einfach ausgehöhlt und zur Dekoration umfunktioniert werden. Wie der Name verrät: Der Riesenzentner gehört zu den Riesenkürbissen – mit bis zu 50 Kilo pro Stück ist er ein echter Gigant und als Winterkürbis lange haltbar.
Unter der dicken, orangen Schale verbirgt sich zartes Fruchtfleisch, das sich dank des milden und relativ neutralen Geschmacks auf verschiedene Arten zubereiten lässt. Die Schale ist zwar essbar, wir empfehlen aber trotzdem den Kürbis zu schälen, da die Schale sehr hart ist. Aus seinem eher wässrigen Fruchtfleisch kann man außer Suppe auch Chutney und Marmelade herstellen.
Im Video: Kartoffel-Kürbis-Gratin mit dem gewissen Etwas
7. Patisson-Kürbis: Erinnert an UFOs, oder?

Mit einem Durchmesser von zehn bis 25 Zentimeter ist der Patisson-Kürbis eine der kleinsten essbaren Sorten. Und es gilt: je kleiner, desto aromatischer. Der UFO-förmige Minikürbis ist grün, weiß oder gelb gefärbt und erinnert geschmacklich ein wenig an Artischocken. Der Patisson-Kürbis schmeckt roh und mit Schale, eignet sich zum Verzehr als Suppe, im Salat, als Gemüsebeilage oder gefüllt.
8. Kabocha-Kürbis: Die zierliche Japanerin unter den Kürbissen!

Der Kabocha-Kürbis – auch Sweet-Mama-Kürbis genannt – kommt aus Japan und heißt eigentlich Tsurunashi-Yakko. Er eignet sich hervorragend als Speisekürbis, ist durch seine kleine Größe aber nicht besonders ertragreich. Deshalb: Das gelbe Fruchtfleisch aushöhlen, mit Gemüse und Nüssen anbraten und die Minikürbisse füllen oder überbacken. Die Schale kann problemlos mit verzehrt werden.
9. Zierkürbisse: Nur verZIERen und nicht verZEHren!
Zugegeben: Viele der genannten Kürbissorten sehen so aus, als könne man sie nicht essen – und doch ist es kein Problem. Zierkürbisse sollte man aber wirklich nur als Dekoration verwenden, denn in der Regel sind die besonders schön anzuschauenden Kürbisse giftig.
Wie ihr Zierkürbisse erkennt? Die Deko-Kürbisse fallen durch ihre besondere Form und außergewöhnliche Farbgebung auf, sind oft kleiner, krumm und besitzen knubbelige Auswüchse an der Schale. Zudem haben sie weniger Fruchtfleisch als essbare Kürbisse. Ihr seid euch trotzdem unsicher? Dann könnt ihr den Geschmackstest machen. Aber Achtung: Schneidet nur ein sehr kleines Stück vom rohen Fruchtfleisch des Kürbisses ab und prüft, ob es bitter schmeckt. Ist das der Fall, spuckt ihr das Kürbisstück direkt wieder aus, so hat es keine gesundheitlichen Auswirkungen.