Heiße Spur vor Australien: Wrackteile von Flug MH370 entdeckt?

Neuer Hoffnungsschimmer bei der Suche nach dem Wrack der seit fast zwei Wochen vermissten Boeing: Im südlichen Indischen Ozean sind nach australischen Angaben offenbar Trümmerteile der Maschine entdeckt worden. Die Suche nach dem verschollenen Flugzeug aus Malaysia konzentriert sich auf eine bestimmte Stelle im Indischen Ozean. Aufklärer sollen das Seegebiet nun erneut überfliegen.

epa04132951 A handout image released on 20 March 2014 shows a satellite image taken by DigitalGlobe on 16 March, by the Australian Maritime Safety Authority (AMSA) of objects that may be possible debris of the missing Malaysia Airlines flight MH370. One of the objects floating in the Indian Ocean 2,500 km south-west of Perth, Australia, was 24 m long, an official of the Australian Maritime Safety Authority (AMSA) told reporters. EPA/DIGITALGLOBE / AMSA AUSTRALIA AND NEW ZEALAND OUT -- BEST AVAILABLE QUALITY HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES +++(c) dpa - Bildfunk+++
Ist das die langersehnte heiße Spur bei der Suche nach Flug MH370? Australien hat anhand von Satellitenbildern zwei Objekte im Indischen Ozean ausgemacht, die eventuell von der Boeing 777 stammen könnten.
dpa, Amsa

Regierungschef Tony Abbott verwies auf Satellitenbilder, auf denen zwei Objekte zu sehen seien, die von der Boeing 777 stammen könnten. Ein Sprecher des australischen Such- und Rettungsdienstes sagte auf einer Pressekonferenz, dass es sich womöglich um bis zu 24 Meter große Trümmerteile handle. Sie befänden sich in einem Gebiet 2.500 Kilometer südwestlich von Perth. Das Meer sei dort mehrere Tausend Meter tief. Die Aufnahmen seien allerdings undeutlich. Abbott sagte im Parlament, es werde "extrem schwierig, diese Objekte zu lokalisieren". Und es könne sich durchaus herausstellen, dass doch keine Verbindung zum Malaysia-Airlines -Flug MH370 bestehe.

RTL-Reporter Niels Büngen ist vor Ort: "Minütlich überschlagen sich hier die Ereignisse. Das neueste kommt von einem US-Flugzeug. Auch das ist in die betroffene Region geflogen. Und die Crew hat mit einem Radar ein Objekt, so heißt es, von signifikanter Größe unter der Wasseroberfläche entdeckt. Da handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um dieses 24 Meter große Objekt, das gefunden wurde, was eine Tragfläche einer Boeing 777 sein kann. Das sagen Experten."

Norwegischer Frachter hilft als erstes Schiff bei der Suche

Jetzt wird die Suche nicht nur aus der Luft sondern auch zu Wasser betrieben. Als erstes und bisher einziges Schiff hilft ein norwegischer Frachter im Indischen Ozean bei der Suche nach Trümmern. Die 'St. Petersburg' sei in dem Seegebiet angekommen, in dem Bruchstücke treiben könnten, hieß es bei einer Pressekonferenz der Reederei Høegh und des norwegischen Reedereiverbunds. "Das Schiff bewegt sich momentan langsam, weil es dort mitten in der Nacht ist", sagte ein Sprecher. Die Besatzung handle auf Anleitung der australischen Rettungsbehörden. Die intensive Suche beginne bei Tagesanbruch. "Im Moment findet eine begrenzte Suche statt", hieß es.

Australien hat vier Flugzeuge und zwei Schiffe in das Gebiet geschickt. Die Suche nach der Boeing 777 mit 239 Menschen an Bord hatte sich zuletzt auf den südlichen Indischen Ozean konzentriert. Die wahrscheinlichste Annahme sei derzeit, dass die Maschine nach dem abgerissenen Kontakt Richtung Süden geflogen sei, war aus dem Umfeld der Ermittler zu vernehmen.

Das Flugzeug sei vermutlich immer weiter in den südlichen Suchkorridor hineingeflogen, der über Indonesien in den Indischen Ozean westlich von Australien reicht. Dies ergebe sich daraus, dass in dem nördlichen Gebiet von Thailand bis nach Kasachstan keine Hinweise entdeckt worden seien. Auch in China wurden keine Hinweise auf die Maschine gefunden.

Die Maschine war auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking am 8. März vom Radar verschwunden. 26 Länder beteiligen sich mittlerweile an der Suche, die vom Kaspischen Meer bis in den südlichen Indischen Ozean reicht. Die malaysischen Ermittler gehen davon aus, dass jemand mit großer Fachkompetenz sowohl über den Flugzeugtyp als auch über die zivile Luftfahrt die Maschine gezielt umgeleitet haben könnte.